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Die Sphinx-Statuen werden poliert, die Schildkröten geputzt, der Obelisk repariert und die Brunnen gesäubert: Auf dem "Passeig des Born" - Palmas schönster Flaniermeile - hat der Frühjahrsputz begonnen.

An den Bistrotischen mitten unter den Platanen genießen die Gäste Kaffee und Sonne, Spaziergänger bleiben staunend vor prächtig restaurierten Häuserfassaden stehen, ein paar Kinder fahren Roller und Skateboard.

Es herrscht wieder Leben auf der Straße zwischen den zwei Brunnen. Das war nicht immer so. Noch vor ein paar Jahren, bevor die Stadt Palma beschloss, eine Straßenseite für den Verkehr zu sperren und Konzessionen für Terrassentische an Bars zu vergeben, wirkte dieser Paseo im Winter und an den Wochenenden wie ausgestorben. "Für uns Geschäftsleute ist diese Belebung des Borne und die gleichzeitige Verkehrsberuhigung sehr positiv", sagt Ana Ripoll. Die Inhaberin des Souvenirgeschäftes "Bagatela", einer der alteingesessenen, kleineren Läden am Paseo, arbeitet seit Anfang der 1970er Jahre am Borne.

Die Glanzzeit des "Passeig des Born", so weiß Ana Ripoll aus Erzählungen, muss wohl in den 1930er Jahren gewesen sein. Damals, in der Jugendzeit ihrer Eltern, war die Straße die vornehmste Flaniermeile Palmas, mit teuren Geschäften und schicken Cafés, und der beliebteste Treffpunkt der Stadt für Jugendliche.

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Seit 1960 betreibt die Familie Ripoll das Souvenirgeschäft "Bagatela" an der Fußgängerzone. Seitdem hat Ana Aufstieg und Fall der Meile miterlebt und gesehen, wie Billigläden sich breitmachten und ehrwürdige Cafés geschlossen wurden. Doch heute, so sagt sie, sei der Paseo wieder auf gutem Wege zu früherem Glanz. Nicht nur die Bar Bosch - die als einziges der alten Kaffeehäuser überlebt hat - würde heute das attraktive Gesicht des Borne prägen, sondern auch immer mehr exklusive Geschäfte, die wieder kaufkräftige Kundschaft anlockten.

Dieser Meinung ist auch Liberto Torres, seit fünf Jahren Inhaber des ältesten Tabakwarengeschäftes am Borne. Den kleinen Laden übernahm Torres von Antonio Roig, dessen Großvater das Geschäft schon 1890 gegründet hatte. "Seitdem wir vor unserer Tür weniger Autos und mehr Bistrotische haben, läuft das Geschäft richtig gut."

Erfreut über die Entwicklung am Borne sind auch Immobilienhändler und Investoren, die hier wieder gute Geschäfte wittern. Ein Objekt der Begierde sicherte sich der schwedische Unternehmer Rolf Gustav Karlsson. Der vermögende Skandinavier kaufte das "Can Alomar" Ende 2012 von der spanischen Immobiliengruppe "Ibosa".

Die Gruppe hatte Medienberichten zufolge den Stadtpalast aus dem 15. Jahrhundert, in dem heute Filialen der Luxusgeschäfte "Louis Vuitton" und der "Relojería Alemana" untergebracht sind, 2007 für 36 Millionen Euro gekauft. Dem schwedischen Käufer kam dann die Wirtschaftskrise gerade recht: Er soll laut Medienberichten 24 Millionen Euro bezahlt haben.

Ein ähnlich gutes Schnäppchen soll im November 2013 der Käufer des sogenannten "Telefónica-Gebäudes" gegenüber dem "Can Alomar" gemacht haben. Die Immobilie war zur Versteigerung angeboten worden, mit einem Startpreis von 8,2 Millionen Euro. Den Zuschlag soll eine spanische Investorengruppe der Familie Fierro March bekommen haben, Nachkommen des Bankiers Joan March Ordinas. Laut Telefónica müsse das Gebäude erst zwei Jahre nach Verkauf geräumt werden. Dann soll dort ein Kaufhaus mit exklusiven Geschäften eröffnet werden.

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