Erst Segway-Roller, dann E-Bikes, und jetzt Einräder: Auf Mallorca sind immer mehr originelle Fortbewegungsmittel im Einsatz. Letzter Neuzugang in der strombetriebenen Fahrzeugflotte ist ein Vehikel der neu geschaffenen Marke "Nimpy". Von Mallorca aus soll das aus den USA importierte Einrad den europäischen Markt erobern.
Hinter den Kulissen in Palmas Industriegebiet Son Valentí arbeitet auch ein Deutscher mit an dem Projekt: "Wir haben eine Exklusivlizenz für den ganzen Kontinent und sind noch auf der Suche nach weiteren Händlern", sagt Andreas Prange. Initiator der Idee ist das Unternehmen Mercagroc, das sonst auf Hotel- und Haushaltseinrichtungen spezialisiert ist.
"Wir wollen unser Geschäft diversifizieren und setzen mit Nimpy jetzt auf Elektro-Mobilität", so Andreas Prange. Die Vorteile seines Einrads sieht der Chief Operating Officer vor allem in der praktischen Handhabung, dem niedrigen Gewicht von unter zehn Kilo und einem viermal niedrigeren Preis als beim Segway-Roller. Sollte unterwegs einmal die Batterieleistung zur Neige gehen, könne man das Nimpy jederzeit im Bus oder Auto transportieren. Und sowohl in der Wohnung als auch am Arbeitsplatz lasse sich das Vehikel problemlos mit der Steckdose verbinden.
Kaufen kann man das Vehikel allerdings noch nicht vor Ort auf Mallorca, sondern in Spanien bisher nur beim Händler Rowig in Barcelona, der das bis dato einzige Modell SBU V3 zu einem Preis um die 2000 Euro aber landesweit liefert. 25 km/h Höchstgeschwindigkeit bei einer Reichweite von 13 Kilometern und einer Lebensdauer von 1000 Ladezyklen, so die technischen Daten des Fahrzeugs, das aufgrund seiner Leichtigkeit keine sperrige Nickel-Cadmium-Batterie braucht, sondern auf Lithium-Basis arbeitet.
In der Längsachse stabilisiert sich das Nimpy bei eingeschaltetem Motor von allein, in der Querachse hängt das Gleichgewicht von der Balance des Fahrers ab.
Andreas Pranges Mitarbeiter Carles beherrscht das Gefährt aus dem Eff-Eff und präsentierte es unter anderem auch im Balearen-Fernsehen IB3 auf der Stadtmauer Dalt de Sa Murada vor Palmas Kathedrale. Schwieriger ist das Sportgerät mit Fun-Potenzial für Anfänger zu beherrschen: Der Redakteur schafft es im Selbstversuch leider nur fünf Meter weit.
Das Einrad macht zwar keinen gefährlichen Eindruck, ist aber etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich zum Beschleunigen nach vorne legen muss. Wer zu viel Rücklage hat, wird automatisch ausgebremst. "Kinder beherrschen es sofort, Erwachsene brauchen etwa 20 bis 30 Minuten", meint Andreas Prange.
In Skandinavien und den USA gehöre das Vehikel mancherorts bereits zum Straßenbild. Bleibt abzuwarten, ob sich das Ganze auch in Palma durchsetzt.
Für den Fall, dass sich das Unternehmen gut entwickelt, haben Prange & Co. übrigens bereits weitere originelle Elektro-Fahrzeuge in Planung, unter anderem einen preisgünstigen Segway-Roller. Zwei Ingenieure wurden bereits eingestellt.
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