Jon Rahm (l.) im Februar 2011 nach dem Gewinn der Balearen-Meisterschaft im Marriott Golfclub Son Antem bei Llucmajor. Neben ihm der damalige Verbandspräsident Vicente Mulet. | Archiv Ultima Hora

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Es war im Februar 2011, als ein ebenso schlaksiger wie schüchterner 16-Jähriger die damals zum ersten Mal ausgetragene Balearische Golfmeisterschaft für sich entschied. Zwölf Jahre später, am vergangenen Ostersonntag, gewann der aus der nordspanischen Provinz Bizkaia stammende Jon Rahm eines der prestigeträchtigsten Turniere der Welt, das US-Masters in Augusta, und kletterte damit erneut an die Spitze im internationalen Golfsport. Nach den U.S. Open 2021 war der Erfolg in Augusta Rahms zweiter Sieg bei einem Major-Turnier.

2011 war Rahm dagegen noch ein vollkommen Unbekannter, der auf der Marriott-Anlage von Son Antem bei Llucmajor einen seiner ersten Amateur-Titel gewann. Und das nur sehr knapp. Erst in der letzten Runde konnte Rahm dem bis dahin führenden Scott Fernández aus Granada den Schneid abkaufen und mit einem Schlag Vorsprung den Gesamtsieg sichern. Die Siegertrophäe bekam er anschließend vom damaligen Präsidenten des balearischen Golfverbandes Vicente Mulet übergeben, zusammen mit einem festen Händedruck. Niemand hätte in diesem Moment wohl ahnen können, dass er zwölf Jahre später in Augusta einen Gewinnscheck von 3,4 Millionen Dollar entgegenimmt.

Dass Rahm zum Golfsport fand, hat er wie so viele andere Spitzensportler seinen Eltern zu verdanken. Die nahmen ihn im Alter von acht Jahren das erste Mal auf einen Golfplatz mit. Und dort leckte der Junge Blut. „Ziemlich genau, als ich 13 oder 14 Jahre alt war, glaube ich, dass ich meinem Trainer gesagt habe, dass ich irgendwann der beste Spieler der Welt werden würde“, erklärte Rahm vor wenigen Jahren in einem Interview mit dem US-Golfsender CNN Living Golf.

In dem Bestreben, Rahm zu helfen, sein volles Potenzial auszuschöpfen, beschlossen seine Eltern, dass es für ihn am besten wäre, in den USA aufs College zu gehen, um auf einem höheren Niveau zu spielen. Rahm musste jedoch überzeugt werden.

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„Meine Eltern mussten mich erst noch überzeugen, ich war nicht so überzeugt. Es war eine große Veränderung, mein Englisch war zu der Zeit nicht das beste. Und ein Lob an meine Eltern, die mir beide sagten: „Geh in die USA. Im schlimmsten Fall lernst du Englisch, was du in diesem Berufsfeld sowieso können musst, um richtig kommunizieren zu können”.

„Ich habe meinen Eltern versprochen, dass ich meinen Abschluss machen werde, wenn ich aufs College komme. Also habe ich mein Versprechen gehalten, und ich bin froh, dass ich es gehalten habe, denn all den Leuten, die sich fragen, ob man frühzeitig Profi werden sollte, rate ich, zuerst einmal eine richtige Ausbildung zu machen. Man kann immer noch später mit Golf anfangen und ein großartiger Golfer werden und eine großartige Karriere machen, aber man kann nicht zurückgehen und aufs College gehen und das auf die gleiche Weise erleben“.

Der Rest ist Geschichte. Von 2017 an heimste Rahm auf der PGA-Tour einen Sieg nach dem anderen ein. Im Juli 2020 erreichte er durch seinen Sieg beim Memorial erstmals die Spitze der Golfweltrangliste. Rahm war der 24. Spieler und nach Severiano Ballesteros der zweite Spanier, der die Weltrangliste anführte. Er verlor seine Spitzenposition zwei Wochen später an Justin Thomas, gewann sie jedoch nach den PGA Championships wieder, um sie wiederum zwei Wochen später an Dustin Johnson zu verlieren.

Nach Rory McIlroy (Nordirland) und Jordan Spieth (USA) ist Rahm der dritte Spieler, dem es gelang, sowohl bei den Amateuren als auch den Profis die Weltrangliste anzuführen.