Scaloni, der mit einer Mallorquinerin verheiratet ist und einen Großteil des Jahres auf der Insel lebt, entschied sich nach seiner aktiven Laufbahn ganz aktiv für eine Trainerkarriere. Er sei in ein tiefes Loch gefallen und habe sich nach seinem letzten Spiel wie tot gefühlt, gab er einst zu Protokoll. Mit der Insel aber sei er immer tief verbunden gewesen, und so verwundert es nicht, dass er hier die notwendigen Trainerscheine erwarb, nicht ahnend, dass er nur sechs Jahre später den WM-Pokal in den Nachthimmel von Doha recken würde.
Scalonis erste namhafte Position auf der Bank war die des Co-Trainers beim FC Sevilla. Im Sommer 2016 war er einem Ruf seines Landsmanns Jorge Sampaoli gefolgt, der zu dieser Zeit von der chilenischen Nationalmannschaft als Cheftrainer zu den Andalusiern wechselte. Der gemeinsame Weg der beiden war da aber noch nicht zu Ende. Nur ein Jahr später wurde Sampaoli argentinischer Nationaltrainer, Scaloni sein Vize. Als Argentinien bei der WM in Russland 2018 im Achtelfinale scheiterte und Sampaoli ging, rückte Scaloni an die Spitze nach. Mit beachtlichem Erfolg: Im vergangenen Jahr gewann seine Elf die Copa América (vergleichbar mit der UEFA-Europameisterschaft), im Juni bezwang er mit Argentinien im Europa-Südamerika-Championspokal Europameister Italien mit 3:0 und nun gelang ihm sein wohl größter Coup: der dritte Stern für die argentinische Nationalmannschaft mit dem WM-Sieg in Katar.
2019 auf Mallorca angefahren und verletzt
Aber: Scaloni hat auf Mallorca auch immer wieder "Abenteuer" erlebt. 2019, ein Jahr nach seinem Amtsantritt als argentinischer Nationalcoach, wurde er auf dem Fahrrad bei Portals Nous von einem Auto erfasst und dabei mittelschweer verletzt. Er erlitt Prellungen an den Armen und im Gesicht und musste im Krankenhaus Son Espases behandelt werden. Im Herbst desselben Jahres kam Scaloni mit der gesamten Mannschaft auf die Insel zum Training – die Medien sprachen damals von "Messi-Mania" auf Mallorca. Aber: All diese Schlagzeile verblassen angesichts des WM-Siegs am Sonntagabend, der Scaloni endgültig zum argentinischen Nationalhelden hat werden lassen. Wie schön, dass dieses Märchen auf Mallorca seinen Anfang genommen hat ...
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