Eine Ansicht des Dino Minigolf an der Playa e Palma. Die Konzession hatte 30 Jahre Bestand, sie endete am 27. Juli. | Teresa Ayuga

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Der bei Urlauberfamilien auf Mallorca seit Jahrzehnten bekannter Dino-Minigolfplatz sowie ein zugehöriger Beachclub an der Playa de Palma sollen aus dem gewohnten Bild der Strandpromenade in erster Meereslinie verschwinden. Kinder ist der Park ein Begriff, weil dort große Dinosaurierfiguren stehen. Das Rathaus hat Pläne, diese Fläche zu renaturieren, sie also in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuverwandeln. Aus diesem Grund reichte es den Antrag ein, das Projekt mit mehr als fünf Millionen Euro aus den Mitteln der nachhaltigen Tourismussteuer zu finanzieren.

Entscheiden über das Vorhaben muss die Belearen-Regierung, bei der die Anträge zur Verteilung der Steuermittel eingereicht werden müssen. Konkret fordert Palma um 5.759.757 Euro für die Umwandlung dieser Fläche – gelegen in etwa auf Höhe der Strandbar Balneario 4 – in eine naturnahe Grüzone. Dort befindet sich derzeit neben dem Minigolfplatz ein Beachclub unter einem großen, zeltartigen Überbau. Im weiteren Hinterland der Golfanlage jenseits der Straße findet sich ein Park, der tatsächlich noch das natürliche Aussehen der einstigen Dünenlandschaft an der Playa de Palma bewahrt hat. Dort ist eine ungewöhnlich hohe Sanddüne mit Rasen und Kiefern bewachsen, in dem Bereich gibt es einen öffentlichen Spielplatz für Kinder. Dahinter schließt sich dann, abgezäunt, der Garten des Fünf-Sterne-Hotels Iberostar Selection Llaüt an.

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Wie die spanische MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“ am Samstag berichtete, war die Pachtkonzession des Minigolgfplatzes am 27. Juli ausgelaufen. Auf Initiative der Stadträtin Lucía Muñoz von der Linkspartei Unidas Podemos hatte das Plenum der Stadtverwaltung bereits im April grünes Licht gegeben für die Rückgewinnung dieser Fläche sowie für die Durchführung eines Renaturierungsprojekts.

Hier sehen Sie die Lage des Minigolfplatzes aus der Vogelperspektive

Aus dem Rathaus hieß es zudem, man habe sich den Anwohnern gegenüber verpflichtet, für den Minigolfplatz keine neue Konzession mehr auszustellen, sondern den Betrieb zu beseitigen. Es sei jedoch möglich, dass eine provisorische Verlängerung um einige Monate notwendig sein könnte, während das Vorhaben der Renaturierung voranschreitet und das Rathaus mit den Eigentümern verhandelt. Das Ziel sei auf jeden Fall der Abriss der gesamten Anlage.

Die Nachbarschaftsvereinigung Arenal-Playa de Palma zeigte sich unterdessen unzufrieden mit der Tatsache, dass der Betrieb ungeachtet der abgelaufenen Konzession weiterhin aufrechterhalten werde. Die Organisation verficht, dass die Schlüsselübergabe des Geländes längst hätte erfolgen müssen, da die Konzession 30 Jahre lang bestanden hatte und es genügend zeitlichen Spielraum gegeben habe, um die Dinge zu regeln. Die Vereinigung betonte die Dringlichkeit der Schließung, um den "dekadenten Tourismus" an der Playa de Palma zu bekämpfen. Die Anwohner forderten, das Rathaus müsse das Gesetz durchsetzen. Man befürchtet, dass insbesondere der Strandclub weiterlaufen werde, da die Betreiber mit dieser Aktivität viel mehr Geld verdienten als mit dem Minigolfplatz selbst.