Entscheiden über das Vorhaben muss die Belearen-Regierung, bei der die Anträge zur Verteilung der Steuermittel eingereicht werden müssen. Konkret fordert Palma um 5.759.757 Euro für die Umwandlung dieser Fläche – gelegen in etwa auf Höhe der Strandbar Balneario 4 – in eine naturnahe Grüzone. Dort befindet sich derzeit neben dem Minigolfplatz ein Beachclub unter einem großen, zeltartigen Überbau. Im weiteren Hinterland der Golfanlage jenseits der Straße findet sich ein Park, der tatsächlich noch das natürliche Aussehen der einstigen Dünenlandschaft an der Playa de Palma bewahrt hat. Dort ist eine ungewöhnlich hohe Sanddüne mit Rasen und Kiefern bewachsen, in dem Bereich gibt es einen öffentlichen Spielplatz für Kinder. Dahinter schließt sich dann, abgezäunt, der Garten des Fünf-Sterne-Hotels Iberostar Selection Llaüt an.
Wie die spanische MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“ am Samstag berichtete, war die Pachtkonzession des Minigolgfplatzes am 27. Juli ausgelaufen. Auf Initiative der Stadträtin Lucía Muñoz von der Linkspartei Unidas Podemos hatte das Plenum der Stadtverwaltung bereits im April grünes Licht gegeben für die Rückgewinnung dieser Fläche sowie für die Durchführung eines Renaturierungsprojekts.
Hier sehen Sie die Lage des Minigolfplatzes aus der Vogelperspektive
Aus dem Rathaus hieß es zudem, man habe sich den Anwohnern gegenüber verpflichtet, für den Minigolfplatz keine neue Konzession mehr auszustellen, sondern den Betrieb zu beseitigen. Es sei jedoch möglich, dass eine provisorische Verlängerung um einige Monate notwendig sein könnte, während das Vorhaben der Renaturierung voranschreitet und das Rathaus mit den Eigentümern verhandelt. Das Ziel sei auf jeden Fall der Abriss der gesamten Anlage.
Die Nachbarschaftsvereinigung Arenal-Playa de Palma zeigte sich unterdessen unzufrieden mit der Tatsache, dass der Betrieb ungeachtet der abgelaufenen Konzession weiterhin aufrechterhalten werde. Die Organisation verficht, dass die Schlüsselübergabe des Geländes längst hätte erfolgen müssen, da die Konzession 30 Jahre lang bestanden hatte und es genügend zeitlichen Spielraum gegeben habe, um die Dinge zu regeln. Die Vereinigung betonte die Dringlichkeit der Schließung, um den "dekadenten Tourismus" an der Playa de Palma zu bekämpfen. Die Anwohner forderten, das Rathaus müsse das Gesetz durchsetzen. Man befürchtet, dass insbesondere der Strandclub weiterlaufen werde, da die Betreiber mit dieser Aktivität viel mehr Geld verdienten als mit dem Minigolfplatz selbst.
3 Kommentare
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Wie soll es denn aussehen ? Gibt es kein Projektmodell ?
....um den "dekadenten Tourismus" an der Playa de Palma zu bekämpfen. Bei allem Verständnis. Was ist an Tourismus dekadent? Die Mittel für die geplante Umgestalltung kommen aus der Tourismussteuer, also vom dekadenten Tourismus. Bei aller Notwendigkeit für, auch ökologische, Veränderungen, wenn manche Touristen so etwas lesen kann der Eindruck aufkommen, nicht mehr willkommen zu sein. Andere Ziele in Europa sind auch schön.
Die ticken doch nicht mehr richtig ein Kinderparadies ist dekadenter Tourismus. Für diese Millionen sollten sie besser Wohnungen auf den Flächen vor der Autobahn dahinter bauen.