Entweder dadurch, dass Vox direkt für Prohens stimmt oder aber sich zumindest der Stimme enthält, was der 41-jährigen Konservativen aufgrund der bei den Wahlen erzielten Sitze im zweiten Wahlgang, in dem die einfache Mehrheit genügt, die Nachfolge von Armengol ermöglichen würde. Letztere hatte am Montag ihr Amt niedergelegt, um bei den vorgezogenen spanischen Kongresswahlen am 23. Juli für die Balearen an den Start zu gehen.
Als "Dankeschön" für ihre Unterstützung überlässt Prohens den Rechtspopulisten nicht nur den Vorsitz im Landesparlament – am Dienstagfrüh wählten die Abgeordneten den Vox-Kandidaten Gabriel Le Senne zum neuen Vorsitzenden der Kammer – sondern machte auch Zugeständnisse hinsichtlich der Sprachenpolitik im Erziehungswesen. Nach Medienberichten sollen Schülereltern auf Wunsch von Vox in Zukunft darüber entscheiden dürfen, ob ihre Kinder auf Katalanisch oder auf Spanisch (Castellano) unterrichtet werden. Zudem einigten sich beide Parteien auf die gesetzliche Neu-Definition von "häuslicher Gewalt" und den daraus folgenden strafrechtlichen Konsequenzen. Genaue Details über die Vereinbarungen wurden bisher aber nicht bekannt.
Kategorisch abgelehnt hat Marga Prohens jedoch erneut eine echte Regierungskoalition mit Vox und damit eine von den Rechtpopulisten weiterhin geforderte Vergabe von Ministerposten. In den kommenden Tagen sollen weitere Details zur Regierungsbildung auf den Balearen bekannt gemacht werden.
1 Kommentar
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Zumindest fängt die Zusammenarbeit gut an, denn den Bürgern wird ein Stück Selbstbestimmungsrecht zurückgegeben, indem jetzt wieder von den Eltern entschieden werden kann, in welcher Sprache ihre Kinder unterrichtet werden. Gleich von einem Pakt zu sprechen, erscheint übertrieben. Offenbar sollen in den einzelnen Themen mehr sachbezogene Lösungen und Vereinbarungen angestrebt werden. Also weniger Ideologie und mehr Sinn für Realitäten. Wenn dieser Kurs erfolgreich fortgesetzt werden kann, dürfte es mit der avisierten Rückkehr in vier Jahren von Frau Armengol schwierig werden. Noch steht die neue Regierung ganz am Anfang, schauen wir mal.