Die Parteivorsitzende der PP auf den Balearen, Marga Prohens, lässt sich nach ihrem Wahlsieg am Sonntag (28.5.) von Anhängern feiern. | M. A. Cañellas

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Auf den Balearen könnte es möglicherweise schon bald zu Neuwahlen kommen. Grund: Für eine absolute Mehrheit im Landesparlament müsste die konservative Volkspartei PP, die am Sonntag 35,8 Prozent Anteil der Wählerstimmen erzielte, ein Regierungsbündnis mit der ultrarechten Vox-Partei eingehen, die nach den Sozialisten (26,5 Prozent) mit 13,9 Prozent aller Wählerstimmen die drittstärkste politische Formierung ist.

Die PP wird mit 25 Abgeordneten im neuen Parlament in Palma vertreten sein, hinzu kommt der Vertreter der Partei Sa Unió auf Formentera, die unter diesem Namen für die PP auf der kleinen Balearen-Insel bei den Wahlen antrat. Somit fehlen der Volkspartei noch vier weitere Sitze für die absolute Mehrheit, die bei 30 Abgeordneten-Plätzen liegt. Mit den acht Plätzen der Vox-Partei wäre diese Zahl erreicht.

Dennoch lehnt PP-Parteichefin Marga Prohens ein Bündnis mit den Ultra-Rechten ab. "Es gibt keine alternative Mehrheit, der Auftrag der Wählerinnen und Wähler ist klar, die Bevölkerung möchte, dass die PP regiert und sie wird in den wichtigsten Institutionen der Balearen regieren". In diesem Sinne fügte sie hinzu: "Ich werde mein Wahlprogramm fortsetzen, mein gegebenes Wort halten und für alle auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera regieren, und wenn ich alle sage, meine ich alle."

Angesichts dieser Situation wird die Partei Vox überlegen müssen, ob sie Prohens als neue Landesministerpräsidentin unterstützt, oder ob sie sich bei der Abstimmung im Parlament enthält oder gar dagegen stimmt; in letzterem Fall müssten Neuwahlen auf den Inseln angesetzt werden.

In Mallorcas Inselrat oder dem Gemeinderat von Palma, wo die PP theoretisch ebenfalls einen Koalitionspartner zur absoluten Mehrheit benötigt, ist die Situation einfacher. Sollte es bei der zweiten Abstimmung keine absolute Mehrheit geben, regiert die meistgewählte Liste, das heißt, Llorenç Galmés von der PP wird die Inselinstitution leiten und sein Parteikollege Jaime Martínez wird Bürgermeister von Palma werden.