Die Aufarbeitung der Wahlniederlage vom Sonntag droht in der Volkspartei PP auf Mallorca zum Fiasko zu werden. Ex-Bürgermeister Mateo Isern will sein Mandat im Stadtrat von Palma nicht annehmen und hat unter parteiinternen Misstönen seinen sofortigen Rückzug aus der Politik bekannt gegeben.
Zur Begründung sagte der 60-Jährige, dass es eine entsprechende Absprache mit den zuständigen Gremien gebe, da er 2023 für eine erneute Kandidatur zu alt sei. Dem hat die Stadtvorsitzende Margalida Duran bei einer Pressekonferenz widersprochen. Die Rede ist von einer einseitigen und überraschenden Entscheidung Iserns. Problem für die Volkspartei ist dabei besonders, dass keiner ihrer gewählten Vertreter die Zeit für ein hauptamtliches Mandat aufbringen kann oder will, obwohl ihr ein solcher Posten eigentlich zusteht. Das dürfte die Oppositionsarbeit erheblich erschweren.
Isern wird vorgeworfen, unter Verweis auf seinen hohen Bekanntheitsgrad zu wenig Straßenwahlkampf betrieben und somit die knappe Niederlage verschuldet zu haben. Nach Angaben der Volkspartei fehlten lediglich etwa 1000 Stimmen zu einem Machtwechsel in Palma. Isern war von 2011 bis 2015 Bürgermeister der Inselhauptstadt und hat es stets abgelehnt, die politische Verantwortung für den Polizeiskandal in seiner Amtszeit zu übernehmen. Dem rechtspopulistischen General Fulgencio Coll von Vox hatte er vor der Wahl eine Koalition im Rathaus angetragen.
Im Übrigen stehen die offiziellen Endergebnisse der Wahlen auf Mallorca und den Nachbarinseln nun fest. Bei der Neuauszählung in Ibiza-Stadt ergab sich eine Mehrheit für den PSOE-Bürgermeister Rafa Ruiz und seine Bündnispartner statt für die konservative Volkspartei. Über 1000 Stimmen waren aus Tabellen der Wahllokale irrtümlich falsch übertragen worden. "Es gab keine böse Absicht", hieß es jetzt von der PSOE. Inselrat und Balearen-Parlament waren von dem Fehler nicht betroffen.
1 Kommentar
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Gewählt & will keine Verantwortung übernehmen, daß nennt sich heutzutage "lindnern"; wer hat's erfunden? Richtig: der gescheiterte Unternehmer Chris Lindner, der Politik besser den Profis überlassen sollte. Er könnte dann Fallschirmspringen trainieren - das hat in der FDP ja eine gewisse Tradition ...