Einwohner aus Son Banya protestieren in Palma gegen den Abriss ihrer Siedlung. | Video: Ultima Hora

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Mit einer Demonstration haben Einwohner der berüchtigten Elends- und Drogensiedlung auf Mallorca, Son Banya, gegen den Abriss des Barackendorfes protestiert. Die Kundgebung fand am Dienstag an den Avenidas im Zentrum der Balearen-Hauptstadt statt. Einige Dutzend Menschen forderten vor dem Amtssitz der Sozialdezernentin Mercè Borràs einen Stopp der Abrissarbeiten, bis die Betroffenen mit Palmas Bürgermeister Antoni Noguera sprechen könnten. Die Zusammenkunft mit dem Rathauschef ist seit einigen Tagen für den 11. Oktober angesetzt.

Mercè Borràs ließ bekanntgeben, dass die Arbeiten wie geplant weitergingen. Die Bewohner forderten vom Rathaus ihrerseits Ersatzwohnungen für 82 Betroffene, unter ihnen 42 Kinder.

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Bei dem geplanten Abriss sollen jede Woche an einem bestimmten Tag drei bis fünf der insgesamt 45 Baracken dem Erdboden gleichgemacht werden. Für diesen Mittwoch sind deshalb erneut Abrissarbeiten vorgesehen. Die Bauarbeitertrupps waren nach einem Auftakt im Juli erstmals regelmäßig und unter Polizeischutz im September in der Siedlung angerückt.

Son Banya ist seit Jahrzehnten als Umschlagplatz für Drogen bekannt und gefürchtet. Das Barackendorf liegt im Hinterland zwischen Palma und seinem Flughafen. Die Siedlung wird traditionell von Gitano-Clans dominiert. Die Stadtverwaltung will die Menschen umsiedeln und willige Familie mit Hilfsmaßnahmen sozial integrieren.