Das spanische Anti-Tabakgesetz sieht eigentlich kein Verbot von Zigaretten während des Autofahrens vor, das Rauchverbot auf den Balearen würde aber unter den Schutz für Minderjährige fallen. "Wir wollen die Minderjährigen vor den schädlichen Folgen des Tabaks schützen", sagte Ramos.
Zudem soll es im kommenden Jahr stärkere Kontrollen geben, ob die landesweiten Antirauchvorgaben eingehalten werden. Beispielsweise soll verstärkt gegen Gastronomen vorgegangen werden, die ihre Terrassen etwa mit den typischen transparenten Plastikwänden geschlossen haben, dort aber trotzdem das Rauchen erlauben. Laut Ansicht von María Ramos entstehe so häufig ein Gastraum, in dem das Rauchergesetz umgangen wird. Bars und Restaurants dürfen ihre Raucherterrassen laut Gesetzgeber nur an zwei Seiten vor Wind und Wetter schützen, viele Gastronomen hätten aber drei oder gar vier Wände aufgestellt. Die verstärkten Kontrollen könnten bereits im Januar beginnen, sowohl durch Beamte der Regierung als auch durch die jeweilige Ortspolizei.
In dem neuen Gesetzespapier soll auch bekräftigt werden, dass in einer bestimmten Entfernung zu Schulen, Krankenhäusern oder Ärztezentren nicht geraucht werden darf. Verstöße gegen diese Vorschrift gehören bislang ebenfalls zum gewohnten Bild auf Mallorca, obwohl sie bereits im Antirauchergesetz von 2011 vorgesehen war.
Im Jahr 2017 wurden bis zum 30. September balearenweit Strafen in Höhe von 24.083 Euro wegen Verstößen gegen das Anti-Tabakgesetz verhängt.
Das am 2. Januar 2011 verschärfte spanische Anti-Tabakgesetz von 2005 gilt im europäischen Vergleich als besonders streng. Auf Mallorca hatten anfangs vor allem Gastronomen große Sorge, dass das absolute Rauchverbot in geschlossenen Räumen öffentlich zugänglicher Gebäude die Umsätze einbrechen lassen würde. Es gab damals gar Demonstrationen gegen das Gesetz.
Sechs Jahre später sah das aber schon wieder anders aus. "Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt. Die Luft ist besser geworden, und das Ambiente für Gäste und Mitarbeiter viel angenehmer", sagte Alfonso Robledo vom Gastronomieverband "Restauración Mallorca" Anfang 2017 gegenüber MM. Zudem spare man sich das ständige Streichen der Wände und den erhöhten Verschleiß von Polstermöbeln und Vorhängen, so Robledo. Allerdings mussten nach Angaben des Verbandssprechers mehr als 20 Prozent der Kneipen schließen, vor allem solche, die keine Terrasse hatten. (cls/zap)
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