Regierung und Opposition im Stadtrat von Palma den Mallorca gehen für gewöhnlich nicht besonders zimperlich miteinander um. Doch eine Reihe strittiger Themen haben am Donnerstag für diverse verbale Schlagabtausche zwischen den Stadträten geführt, berichtet die spanische Tageszeitung Ultima Hora.
"Hören Sie auf mit dem Blödsinn und belästigen Sie nicht in den Straßen Oms und auf dem Borne", sagte der konservative Stadtrat Javier Bonet an die Adresse der Dezernentin Aurora Jhardi, die derzeit eine Verordnung für die Straßencafés ausarbeiten lässt. So sollen nach der Flaniermeile am Borne nun auch in der Fußgängerzone Carrer Oms die Tische und Stühle von der Mitte der Flaniermeile an die Seiten verlagert werden.
"Diese Rathausführung arbeitet jeden Tag, und dies nicht nicht nur nach Vorschlägen der Opposition. Wir können nicht zuwarten, bis die Opposition Vorschläge unterbreitet", hielt der sozialistische Sicherheitsdezernent den Konservativen vor. Dauerstreitpunkt ist das Vorgehen gegen den ambulanten Handel, der sich, so die Kritik der Opposition, in der Altstadt stark ausgebreitet hat.
Zornesröte soll den Delegierten beim Streit um den geplanten Abriss des ehemaligen Kriegerdenkmals ins Gesicht gestiegen sein. Die Opposition warf der Rathausführung vor, öffentliche Mittel aus ideologischen Gründen zu vergeuden. Die Sozialisten erinnerten ihrerseits die Konservativen in Sachen Geldverschwendung an den Abriss einer denkmalgeschützen Brücke sowie an die Abschaffung der Radwege in den Avenidas. Die Replik in Sachen Ideologie fiel so aus: "Die einzigen Nostalgiker des Franquismus sind Sie!"
Fazit: Die politische Spaltung des Stadtrates zeigt sich dieser Tage besonders deutlich. Abgesehen von den Plenarsitzungen werden die hitzigen Debatten auch in den sozialen Netzwerken im Internet ausgefochten.
4 Kommentare
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Die UrlauberInnen werden von Reiseveranstaltern jedes Jahr millionenfach nach Mallorca geflogen und sie machen einen sehr guten Schnitt damit. Wo bleibt eigentlich deren Verantwortung gegenüber ihren Kunden = den urlaubsbedingten Strand- und Hotspotnutzern? Ich könnte mir vorstellen, dass ein konzertiertes Auftreten im Sinne ihrer Kunden gegenüber der Staatsmacht auf Mallorca schnell klar werden müsste, dass der Konsument / Urlauber einer der bestimmenden Faktoren für ein wirtschaftlich gutes Abschneiden der Region ist. Die Realität ist aber, dass alle unisono den/die UrlauberIn abzocken und sich keiner der Vorortverantwortlichen um das Wohlfühlbedürfnis der Urlauber kümmert. Meine lieben Reiseveranstalter und Mallorquiner, ihr rangiert auf einer Stufe mit dem ganzen urlauberbelästigenden Gesindel!
Mir ist schleierhaft, was hier wieder passiert. Die Kommune kennt alle Probleme seit Jahren und tat bisher nichts dagegen. Egal ob die Bürger sich Beschweren, es war ihnen egal. Und was die illegalen Verkäufer betrifft ist zu vermuten, dass man sie nur deshalb stillschweigend duldet, weil sie sich um die Abschiebungsprobleme oder Zahlung von Sozialleistungen herum drücken wollen. Denn so finanzieren die sich ja selber. Man nimmt die Folgen und den Ärger Dritter einfach in Kauf.
Was um Himmels Willen soll eine Verlagerung von Tischen und Sitzplaetzen in der C/Oms aus der Mitte auf die Seiten? Auch als dort noch Autos fuhren, erreichte man die beiderseits gelegenen Geschaefte exakt so wie heute. Sollen kuenftig die Fussgaenger strassauf und -ab dann aus der Mitte die Laeden ansteuern. Dass darueber gestritten wird ist Steuergeldverschwendung und zeigt einmal mehr, dass die Politiker am allermeisten mit sich selbst zu tun haben.
Dieser Bericht betätigt: Die miese Qualität unserer Politikerinnen und Politiker ist europaweit hoch. Im Nichtagieren gibt es anscheinend eine äußerst negative Europanorm. Lieber Gott, bitte schütze uns bitte vor dieser Politikerplage.