Die Bewegung der Empörten in Spanien begann im Mitte März und wird deshalb "15-M" genannt. Die landesweite Mobilisierung vom 15. Oktober wurde in den Medien nun als "15-O" getauft.
Während der amtierende konservative Ministerpräsident José Ramón Bauzá die Bewegung bislang nicht kommentieren wollte, sagte der sozialistische Oppositionsführer Francesc Antich, "die Bürgerschaft ist stärker zu berücksichtigen".
Joan Lladó, Chef der Linksrepublikaner auf Mallorca, bezeichnete die "Empörten" zu "99 Prozent" als ehemalige Anhänger der Sozialisten. "Das sind die Waisen derjenigen, die ihre Ideen verraten haben." Die Demonstranten seien die "wahre Linke".
Die frühere kommunistische Gewerkschaft Comisiones Obreras (C.O.) sieht Schwierigkeiten, mit den "Empörten" zu kommunizieren. "Wir sind uns zu 90 Prozent mit den Empörten einig. Aber es würde uns gefallen zu wissen, wer die Ansprechpartner sind. Es gibt keine erkennbaren Köpfe", sagte C.O.-Sprecher Francesc Mellado. Die Empörten müssten sich früher oder später in die bestehenden Organisationen und politischen Strukturen einbringen und sich effizienter organisieren als in Massenversammlungen.
Manuel Pelarda, Nummer zwei der sozialistischen Gewerkschaft UGT, nannte die Empörten "eine Bewegung ohne ideologische Prägung, eine Gruppe von anonymen Bürgern", die sich zusammenfinde, je nachdem in welcher Form sie von der Wirtschaftskrise betroffen sei.
Der Sprecher der Gewerkschaft USO, David Díaz, sagte: "Die Bewegung ist heterogen und drückt etwas Fundamentales aus: Es geht um die Vorrangstellung der Menschen vor den Märkten."
Ähnlich sieht es die Bildungsgewerkschaft STEI: Entweder veränderten die Politiker die Politik, oder die Politik wechsele die Politiker aus, sagte Generalsekretär Biel Caldentey. "Wir wollen nicht die Untertanen des Kapitals sein und in eine Handelsgesellschaft verwandelt werden, die von einem Verwaltungsrat dirigiert wird."
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