Dieser Fall wirft eine unbequeme Frage auf: Was passiert eigentlich, wenn jemand während eines Fluges stirbt, zum Beispiel auf dem Weg von Deutschland nach Mallorca oder zurück? Die Antworten auf diese Frage gibt das Aviation-Fachportal Aerotelegraph.
Todesfall über den Wolken: Die ersten Maßnahmen
Stirbt ein Passagier während des Fluges oder wird für tot erklärt, muss die Crew sofort den Kapitän informieren. Dieser setzt den Zielflughafen in Kenntnis, damit dort entsprechende Maßnahmen getroffen werden können.
Das Kabinenpersonal wird versuchen, die verstorbene Person möglichst unauffällig auf einen freien Sitzplatz umzusetzen – bevorzugt dorthin, wo sie andere Passagiere nicht direkt beeinträchtigt. Ist der Flug jedoch ausgebucht, bleibt oft nur eine drastische Lösung: Die Leiche wird auf dem ursprünglichen Platz gesichert oder, wenn nötig, neben einen anderen Passagier gesetzt.
Wie wird mit dem Leichnam umgegangen?
Falls an Bord ein Leichensack vorhanden ist, wird die verstorbene Person darin untergebracht. Ist keiner verfügbar, wird der Körper mit Decken verhüllt, die Augen geschlossen und der Sicherheitsgurt angelegt. Der Luftfahrtverband IATA empfiehlt der Crew, dabei besonders taktvoll mit den Mitreisenden umzugehen.
Nach der Landung sollen zunächst alle Passagiere das Flugzeug verlassen – außer den Angehörigen oder engen Bezugspersonen des Verstorbenen. Das Rettungspersonal übernimmt dann die Bergung des Leichnams.
Wie oft sterben Menschen im Flugzeug?
Todesfälle an Bord sind seltener, als viele denken – aber sie passieren. Laut einer Studie des American Journal of Emergency Medicine liegt die Rate bei 0,21 Todesfällen pro einer Million Passagiere. 2024 reisten knapp fünf Milliarden Menschen mit dem Flugzeug – statistisch gesehen starben also etwa 1000 Passagiere während eines Fluges.
Früher versuchten einige Airlines, Todesfälle möglichst unauffällig zu handhaben: Man richtete die Leiche auf, legte eine Zeitung oder Augenmaske bereit, um den Eindruck zu erwecken, die Person schlafe. Solche Maßnahmen gelten heute als unangebracht – doch der Umgang mit einem Todesfall über den Wolken bleibt eine Herausforderung
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