Hündin Selva starb am 13. Februar, weil sie kein geeignetes Antibiotikum bekam.

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Vor einem solchen Fall warnen die Tierärzte auf Mallorca schon länger! Eine neun Jahre alte Hündin in Spanien ist das erste dokumentierte "Opfer" des neuen Erlasses, der den Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin einschränkt. Die Hündin starb in Galicien nach einer Sepsis, nachdem sich ihr Zustand verschlechterte. Das Ergebnis des erforderlichen mikrobiologischen Tests, um ein stärkeres Antibiotikum zu verabreichen zu dürfen, kam erst Tage nach ihrem Tod an.

Der Vorfall hat Besorgnis unter Tierärzten auch auf Mallorca ausgelöst, die seit Monaten vor den Folgen der neuen Vorschriften warnen. Der Erlass zwingt Tierärzte nämlich, zunächst nur die mildesten Antibiotika zu verwenden und stärkere Mittel erst bei Versagen oder nach einem mikrobiologischen Test zu verschreiben. Fachleute kritisieren, dass dies die Behandlungsmöglichkeiten einschränkt und die Tiergesundheit gefährdet.

"Vorschriften ohne wissenschaftliche Grundlage"

Der Präsident des Verbands der Tierkliniken der Balearen, Andreu Oliver, betont, dass diese Vorschriften ohne wissenschaftliche Grundlage zustande gekommen seien. Zudem drohen hohe Strafen, wenn die Regelungen nicht beachtet werden. Viele Tierärzte fordern daher eine Aussetzung des Erlasses, bis dessen Auswirkungen geprüft werden können.

Das spanischen Landwirtschaftsministerium räumte ein, dass die Strafen "unproportional" seien und kündigte Änderungen an. Bis diese umgesetzt sind, bleibt aber unklar, wie der Erlass in der Praxis weiter angewendet wird und welche Folgen er für die Behandlung von Tieren haben könnte. Der Tod der Hündin Selva hat die Diskussion über den richtigen Umgang mit Antibiotika in der Tiermedizin jedenfalls erneut angeheizt.