Angesichts fehlenden Personals und von schwindendem Vertrauen in die Ehrlichkeit von Mitarbeitern geht die Zahl der Kellner auf Mallorca zurück. Das teilte der Chef des Branchenverbandes CAEB Restauración, Juanmi Ferrer, mit. Das sei die einzige Lösung, um die Gastbetriebe das gesamte Jahr über geöffnet zu halten und auch in den Nebensaisonmonaten rentabel zu bleiben.
Das ähnelt dem sogenannten italienischen Modell. In dem Stiefelstaat ist es üblicher als in Spanien, nicht beim Kellner zu bezahlen, sondern direkt an der Kasse oder an neuartigen Automaten. Nur so könnten sich auch auf der Insel viele Bars und Restaurants über Wasser halten, so Verbandsfunktionär Ferrer weiter. Die Traditions-Cafetería Can Joan de S'Aigo ist ein Beispiel, dort wurde bereits ein Automat aufgestellt. Auch die Verwendung von QR-Codes diskutieren nicht wenige Wirte.
Saisonkräfte finden keinen Wohnraum mehr
Hintergrund für die Entwicklung ist auch die Tatsache, dass Saisonkräfte auf der Insel mittlerweile so gut wie keinen bezahlbaren Wohnraum mehr bekommen. Darunter leiden auch Hoteliers, die Arbeitnehmern manchmal vergünstigte Zimmer in ihren Herbergen zur Verfügung stellen, um sie bei der Stange zu halten.
Angesichts immer deutlicher steigender Kosten wird zudem befürchtet, dass in der anstehenden Saison zahlreiche Bars und Restaurants auf Mallorca schließen müssen. Bereits jetzt ist zu beobachten, dass nicht wenige Gastbtriebe ihre Besitzer wechseln.
1 Kommentar
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Vor zig Jahren bezahlte ich mal eine Pizza an einem Automaten auf Gran Canaria. Der Name der Pizza überzeugte mich und ich dachte, das bisschen Gorgonzola wird schon nicht so schlimm sein. Als mir die Pizza-Bäckerin dann den Karton überreichte strömte aus den Lüftungslöchern schon der entsprechende "Duft". Klappe auf - Entsetzen groß: da musste scheinbar Gorgonzola dringend verarbeitet werden! Damals durfte man Möwen noch füttern...! :-) Natürlich ist das ein praktikable Lösung aber so geht sehr viel Persönlichkeit verloren. Der Mindestlohn steht vor allem auf Mallorca im krassen Missverhältnis zu den Wohnkosten und so darf man sich nicht wundern, wenn Personal aus der Not heraus "lange Finger" macht was für den Gastronom der ja ebenfalls zu kämpfen hat, natürlich nicht geht. Ich denke, als Snack zwischendurch (im Sinne von Mac ... und Burger ...) wird das gehen aber ein vernünftiges Essen am Automaten zahlen? Mal sehen wo KI und sonstige Technik uns noch hinführen. Ich habe weiterhin meine Stammlokale in Palma und sonst wo auf der Insel und hoffe, dass da noch lange kein Bezahlautomat zu sehen sein wird denn für mich ist nette, persönliche Betreuung wichtig und das nachfolgende Trinkgeld obligatorisch!