Angesicht einer Welle von Viren ist der Mund- und Nasenschutz auf Mallorca derzeit wieder gefragt. | UH

TW
0

Die Krankenhäuser auf Mallorca und den Nachbarinseln stehen derzeit unter erheblichem Druck. Wie der balearische Gesundheitsdienst IB-Salut am Dienstag mitteilte, wartet eine steigende Zahl von Patienten auf stationäre Aufnahme. Allein bis Dienstagnachmittag seien 119 Menschen betroffen gewesen. Am Montag hätten die Notaufnahmen insgesamt 1.396 Patienten versorgt, weitere 1.331 seien in der ambulanten Notfallversorgung behandelt worden.

Experten sprechen von einer sogenannten "Quintudemia" – dem gleichzeitigen Auftreten von fünf verschiedenen Viruserkrankungen. Der Gesundheitsexperte Joan Carles March sagte, dass derzeit Grippe, das RS-Virus, Noroviren, Rhinoviren und COVID-19 parallel grassieren würden. Während diese Viren einzeln in jedem Winter auftreten würden, sei die gleichzeitige Häufung in diesem Ausmaß ungewöhnlich.

Die Gesundheitsbehörden auf Mallorca teilten mit, dass sich die Krankenhäuser "dynamisch an die schwankende Patientenzahl" anpassen würden. In den Wintermonaten seien Notfallpläne Standard, um auf erhöhtes Patientenaufkommen reagieren zu können. Die täglichen Entlassungen würden zudem Kapazitäten für neue Aufnahmen schaffen.

Ähnliche Nachrichten

Unter besonderer Beobachtung steht derzeit die COVID-Variante namens XEC, die sich den Behörden zufolge in Europa zur dominanten Variante entwickelt. Sie weise eine erhöhte Übertragbarkeit auf, die Symptome ähnelten denen der Omikron-Variante. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stellte die Variante bereits unter Beobachtung.

Neben COVID-19 bereitet auch die saisonale Grippe den Ärzten Sorge. Experten rechnen auf Mallorca mit einem Höhepunkt der Grippewelle nach den Sant-Sebastià-Feierlichkeiten. Der Grund: Im Rahmen des Patronatsfests der Inselhauptstadt Palma werde es verstärkt zu sozialen Kontakten kommen, die die Ausbreitung der Erkrankung begünstigten.

Das RS-Virus betreffe vor allem Kinder und könne zu schweren Atemwegserkrankungen führen, so die Behörden weiter. Noroviren verursachten hingegen Magen-Darm-Beschwerden, während Rhinoviren für klassische Erkältungssymptome verantwortlich seien. Die Gesundheitsbehörden empfehlen präventive Maßnahmen wie gründliche Händehygiene und vollständigen Impfschutz.