Die Insekten bauen ihre Nester in Kiefern, Eichen und Zedern. | privat

TW
0

MM-Leser haben am vergangenen Mittwoch Nester der Raupe Kiefernprozessionsspinner auf Mallorca gesichtet. Das Paar entdeckte die Gespinste der Insekten an vielen Aleppo-Kiefern beim Wandern zwischen Cala Santanyí und Cala Figuera. Der Kontakt mit den Haaren der kleinen Tiere kann starke allergische Reaktionen hervorrufen. Gewöhnlicherweise erscheinen die Prozessionsspinner auf Mallorca erst Anfang bis Mitte Februar.

Die Raupen kommen aus beutelähnlichen Nestern, auch Gespinste genannt, die sie in den Baumkronen der auf Mallorca weit verbreiteten und ihnen einen Teil ihres Namens gebenden Kiefern bauen. Auf der Suche nach Futter reihen sie sich aneinander und klettern an den Baumstämmen Richtung Boden herunter, was den zweiten Teil ihres Namens erklärt. Auf den Balearen werden die Kiefernprozessionsspinner als Plage eingestuft und sind in der Regel bis Ende April aktiv.

ProzessionsspinnerDas Nesselgift der bis zu drei Zentimeter langen, feinen Haare des Insekts kann bei Kontakt beim Menschen zu Juckreiz und entzündliche Hautreaktionen führen. Weitere Symptome sind Augenreizungen, Fieber, Müdigkeit, Schluck- und Atembeschwerden. Bei Hunden und Katzen können starke Reizungen der Schleimhäute und sogar ein allergischer Schock ausgelöst werden, der in schwerwiegenden Fällen zum Tod der Tiere führen kann.

Ähnliche Nachrichten

Jede Prozessionsspinner-Raupe besitzt bis zu 500.000 Brennhaare, die durch Wind über mehrere hundert Meter weit verbreitet werden und sich in der Kleidung oder dem Fell von Tieren festsetzen können. Wer bei seinem Besuch in die Natur einem Nest oder auch nur vereinzelten Raupen begegnet ist, kann folgende Vorkehrungen treffen, um eine allergische Reaktion zu vermeiden: Kleidung wechseln und heiß waschen, sichtbare Raupenhaare mit einem Klebestreifen entfernen, duschen und das eigene Haar gründlich waschen.

Bei direktem Körperkontakt ist das Wichtigste, die betroffene Stelle mit Wasser zu waschen und nicht zu reiben. Außerdem kann man auch eine kortikoidhaltige Creme auftragen und wenn die Reaktion stärker ist, auch ein Antihistaminikum einnehmen. Bei großflächigen Ausschlägen oder Symptomen, die die Atemwege beeinträchtigen oder bei Schluck- oder Atembeschwerden sollte man zum Arzt gehen und prüfen, ob eine Behandlung notwendig ist.