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Im öffentlichen Nahverkehr auf Mallorca wird zumindest teilweise wohl nicht alles so bleiben, wie es war: Vieles deutet darauf hin, dass die Fahrten mit den EMT-Bussen in Palma ab Januar auch von Residenten wieder bezahlt werden müssen. Die Stadtwerke konnten im noch laufenden Jahr Gratis-Fahrten dank Zuschüssen von der Zentralregierung in Madrid anbieten. Nach Informationen mehrerer Lokalmedien werden aber ab 2025 wahrscheinlich erneut wie zuletzt vor zwei Jahren 80 Cent pro Fahrt fällig, sofern man als Insel-Einwohner mit der Bürgerkarte zahlt. Zwei Euro (fünf Euro zum Flughafen) müssen wie bisher Touristen zahlen. Als Begründung wurde angegeben, dass die Gratisbusse oft zu voll seien. Ein weiterer Grund sind offenbar prekäre finanzielle Verhältnisse der EMT-Stadtwerke, es ist von 15 Millionen Euro Schulden die Rede. Zusätzliche Einnahmen sind auch angesichts des Plans, 100 neue E-Busse zu kaufen, wohl nötig.

Angesichts dessen verwundert es nicht, dass auf Studenten 45 Cent pro Fahrt zukommen und auf Rentner 30 Cent. Außerdem sollen wie früher üblich Abonnements angeboten werden. 20 Fahrten für Zeiträume von 30 Tagen sollen 13 Euro kosten, 29 Euro müssen für ein 50-Fahrten-Abonnement hingelegt werden, 37 Euro für unlimitierte Fahrten. An zahlreichen Automaten, die in den vergangenen Monaten aufgestellt worden waren, ist es möglich, die Bürgerkarte aufzuladen. Die Möglichkeit für Touristen, mit einer Kreditkarte zu zahlen, soll erst im Jahr 2026 eingeführt werden.

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Anders als bei der EMT sieht die Sache bei den rot-gelben TIB-Überland- und Airport-Bussen sowie den Zügen aus: Ob es hier kostenlos weitergeht, ist noch unklar. Medienberichten zufolge könnte angesichts einer vermeintlich eher ablehnenden Haltung der Zentralregierung in Madrid ab Januar wieder Geld von auf Malloras gemeldeten Passagieren verlangt werden. In den vergangenen Tagen wurde über eine Zwischenlösung spekuliert: zwar kein Gratisverkehr mehr für Residenten, aber sehr geringe Preise. Ungeachtet dessen befürchten die oppositionellen Sozialisten wegen der Bezahlpflicht einen Rückgang der Passagiere um zehn Millionen.

Klar ist bislang nur, dass einer der TIB-Busse, die den Flughafen mit Ferienzielen verbinden, erstmals auch im Winter eingesetzt wird ( Linie A11 ). Die Gratis-Fahrten waren nach Luxemburger Vorbild auch deswegen von der damaligen sozialistisch geführten Regierung eingeführt worden, um die Menschen angesichts voller Straßen im Sinne der Nachhaltigkeit weg vom Auto zu locken.

Es könnte sein, dass alles wie in Spanien nicht unüblich auf den letzten Metern entschieden wird: 2023 war in Madrid erst wenige Tage vor Jahresende grünes Licht für die Mittel für die Balearen und auch die Kanaren gegeben worden.