Ein Täter mit Vorgeschichte
Erst im Sommer wurde George T. aus der Untersuchungshaft entlassen. Fast zwei Jahre hatte er hinter Gittern verbracht, nachdem er 2022 zusammen mit fünf Komplizen einen Türsteher am Ballermann in El Arenal brutal zusammengeschlagen hatte. Bei dem Angriff wurde das Opfer, der Sicherheitsmann Emiliyan P., mit Eisenstangen und einem Messer schwer verletzt. Die Tat folgte auf eine Auseinandersetzung in einem Lokal in der Schinkenstraße, bei der T. und seine Gruppe gewaltsam eskalierten.
Die Staatsanwaltschaft fordert in diesem Fall acht Jahre Haft wegen versuchten Totschlags. Doch der Prozess steht noch aus. Auf Antrag seiner Anwälte wurde der Mann vorläufig freigelassen. Zusätzlich lief eine Ausweisungsanordnung gegen ihn, die aufgrund seiner mehrfachen Straftaten verhängt worden war, bislang jedoch nicht umgesetzt wurde.
Warnungen ohne Wirkung
Bereits im November 2023 war T. erstmals auch wegen häuslicher Gewalt gegen seine Partnerin verhaftet worden. Nach seiner Festnahme verhängte eine Richterin ein Kontaktverbot von 500 Metern. Rosario D. war so verängstigt, dass sie eine elektronische Fußfessel für ihren Partner beantragte – mit Erfolg. Dennoch kam es am Dienstag zur tödlichen Begegnung. Die Sicherheitsmaßnahme, die den Täter hätte überwachen sollen, war an diesem Tag nicht aktiviert. Die Polizei untersucht derzeit, warum dieses Versäumnis geschehen konnte.
Dreijährige Tochter verletzt
Die Tat ereignete sich unter besonders tragischen Umständen: Im Fahrzeug befand sich auch die gemeinsame, erst dreijährige Tochter des Paares. Das Kind erlitt bei dem Angriff Verletzungen und wird aktuell in der Kinder-Notaufnahme des Krankenhauses Son Espases behandelt. Ihr Zustand sei stabil, so die Ärzte.
Entsetzen im Viertel
Nachbarn zeigten sich erschüttert über die grausame Tat. Sie beschrieben Rosario D. als eine hilfsbereite und herzliche Frau. Die brutale Gewalt hat das Viertel in Schock versetzt. Dieser Fall wirft erneut die Frage auf, ob der Schutz von Gewaltopfern ausreichend ist und wie Versäumnisse in der Überwachung von Straftätern künftig verhindert werden können. Es bleibt abzuwarten, ob die Justiz aus diesem tragischen Ereignis Konsequenzen zieht.
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