In Dakhla geht es munter zur Sache. | Wikimedia Commons/Bertramz

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Wer gerne reist, kann schon bald seine Augen auf ein Territorium richten, das von Europa aus in den vergangenen Jahrzehnten nur schwer erreichbar war. Der irische Billigflieger Ryanair kündigte an, ab Januar von Madrid und Lanzarote die Küstenstadt Dakhla anzufliegen.

Diese hieß früher Villa Cisneros und gehörte samt einem riesigen Wüstengebiet bis zum Tod des diktators Francisco Franco zu Spanien. Später wurde die Gegend von Marokko besetzt, doch dies wurde von der UNO niemals anerkannt. Das vom Muslimen bewohnte, extrem dünnbesiedelte Gebiet bleibt also bis auf Weiteres umstritten.

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Von Madrid aus werden laut Ryanair zwei Flüge pro Woche angeboten, und zwar mittwochs und samstags. Von der Kanaren-Insel Lanzarote aus geht es dienstags und samstags in die weniger als eine Flugstunde entfernte Wüstenstadt. Ryanair ist schon seit vielen Jahren sehr aktiv in Marokko. 14 Flugzeuge vom Typ Boeing 737 sind dort stationiert, sieben in Marrakesch, drei in Fez, zwei in Agadir und zwei in Tanger.

Dakhla ist die südlichste Stadt in der ehemaligen spanischen Sahara und die Hauptstadt der Verwaltungsregion Dakhla-Oued Ed Dahab und der Provinz Oued ed Dahab. Ende des 19. Jahrhunderts als spanische Handelsniederlassung gegründet, blieb der Hafenort an der einzigen geschützten Bucht der atlantischen Küste im Bereich der Westsahara während der spanischen Kolonialzeit bis in die 1930er Jahre eine kleine Militärstation. Nach der Besetzung der Region durch Marokko (1975/76) wurde die Stadt im Jahr 1979 unter marokkanische Verwaltung gestellt. Die Wirtschaft beruht auf Fischfang und Militär, eine touristische Entwicklung wird angestrebt.