In Capdepera gibt es richitig Ärger bei der Lokalpolizei. | Archiv

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In derGemeinde Capdepera auf Mallorca, zu der auch der bei Hunderttausenden deutschen Urlaubern beliebte Ort Cala Rajada gehört, spitzt sich ein Konflikt zwischen einem Großteil der Belegschaft der Lokalpolizei und dem neuen Revierchef Sebastià Morey zu. Die Spannungen, die seit Moreys Amtsantritt im Raum stehen, haben mittlerweile auch andere Behörden und die Gemeindeverwaltung selbst erreicht. Die Gründe für den Disput sind vielschichtig.

Bereits kurz nach seiner Ernennung sorgte Morey für Unmut, als er die bisherige Strand-Einheit auflöste. Stattdessen wurden mehrere Beamte, die zuletzt zur Polizeibehörde gestoßen waren, an die Strände versetzt. Diese Polizisten müssen ihre Einsätze in langen Hosen, dunkler Kleidung und mit Stiefeln absolvieren – ein Bruch mit der bisherigen Praxis, bei der leichte, sommergerechte Uniformen getragen wurden.

Die betroffenen Beamten empfinden dies als diskriminierend, da sie ohnehin zu den am schlechtesten bezahlten Kräften zählen und zudem von der Zulage der Strand-Einheit, die in der Vergangenheit Teil des Tarifvertrags war, ausgeschlossen bleiben.

Kritik an den Arbeitsbedingungen

Ein weiterer Streitpunkt sind die als "unhaltbar" beschriebenen Arbeitsbedingungen in der Polizeiwache. Die Beamten klagen über lose Kabel, Wasserlecks und Rattenbefall in den Räumlichkeiten. Zudem sei die Einsatzfähigkeit der Polizeifahrzeuge stark eingeschränkt. Gleichzeitig habe die Gemeindeverwaltung jedoch erhebliche Summen in andere Projekte investiert: Rund 10.000 Euro seien für Gala-Uniformen für den Diada-Tag (eine Art mallorquinischer Nationalfeiertag) aufgewendet worden, und weitere 30.000 Euro seien in ein neues Fahrzeug geflossen, das ausschließlich vom Inspektionschef genutzt werde.

Externe Ausschreibungen sorgen für weiteren Unmut

Besonders große Kritik erntete die Ankündigung, neue Positionen für Offiziere und Unterinspektoren extern auszuschreiben. Die Beamten sehen darin eine Strategie des Inspektionschefs, externe, ihm loyale Kräfte in die Behörde zu bringen. Diese Praxis, so wird betont, sei in den meisten Gemeinden der Balearen unüblich.

Gemeindeverwaltung in der Kritik

Die Gemeindeverwaltung von Capdepera befindet sich in einer schwierigen Lage. Während sie einerseits die Polizeiarbeit gewährleisten muss, steht sie andererseits unter Druck, eine Lösung für den internen Konflikt zu finden. Der Bau einer neuen Wache, der ursprünglich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein sollte, hat bislang nicht begonnen, was den Unmut innerhalb der Polizei zusätzlich schürt.