Celine Beckmann und Linus Zeeuw sind aus Hamburg angereist und halten die Touristensteuer für sinnvoll. | Patrica Lozano

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Jeder Balearen-Tourist wird sie beim Einchecken im Hotel bereits einmal auf seiner Rechnung gesehen haben – die sogenannte Urlauberabgabe. MM hat sich in den Gassen und auf den Straßen der Altstadt von Palma einmal umgehört, was deutschsprachige Feriengäste über diese Steuer denken.

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Lisa Manzke (l.) aus Nürnberg kam mit ihrem Partner auf die Insel. (Fotos: P. Lozano)

Durch Palmas Prachtstraße, die Avenida Jaime III, flanierte Lisa Manzke mit ihrem Partner, der namentlich nicht genannt werden wollte. Die Urlauberin aus Nürnberg sagte: "Eigentlich sollte jemand, der sich eine einwöchige Pauschalreise gönnen kann, das auch bezahlen können. Doch bei einer vierköpfigen Familie zur Hochsaison wird es richtig teuer", führte Manzke aus. Die Deutsche, die während ihres Aufenthalts in einem günstigen Hotel in Cala Major bei Palma unterkam, sagte ferner: "Den Vermögenden in den Luxus-Hotels wird es vermutlich egal sein, die können sich ohnehin alles leisten."

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Für Mario und Romy Wolfinger aus Stuttgart liegt die Schmerzgrenze bei sechs Euro.

Am Tag der MM-Umfrage waren Mario und Romy Wolfinger am Airport Son Sant Joan gelandet. Das junge Paar aus Stuttgart erklärte: "Unsere Grenze liegt gedanklich bei fünf oder maximal sechs Euro. Sollte der Betrag bis auf zehn Euro steigen, wäre das auf jeden Fall zu teuer. Bei zwei Personen läppert es sich halt." Doch fanden die beiden Deutschen das Erheben der Urlauberabgabe gerechtfertigt, wie sie sagten: "Wenn man damit als Tourist etwas an Mallorca zurückgeben kann und sogar für die Umwelt tut, zahlen wir das gerne."

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Oliver (r.) und Corinna Palstring urlaubten in Santa Ponça und wären sogar bereit, eine höhere Urlauberabgabe zu zahlen.

Oliver und Corinna Palstring aus Münster bummelten über die lebhafte, von Alleebäumen gesäumte Flaniermeile Passeig des Born und kamen während ihres Mallorca-Aufenthalts in einem Vier-Sterne-Hotel in Santa Ponça unter. "Wir haben zusammen jetzt für drei Nächte zwanzig Euro bezahlt", gaben sie MM preis. Oliver Palstring sagte zudem: "Wenn ich vorher über diese Steuer informiert bin, spielt die Höhe keine Rolle. In Norderney zahlen wir fünf Euro pro Person täglich, was noch mehr ist." Das Ehepaar wäre sogar bereit gewesen, das Doppelte der Steuer zu zahlen, vorausgesetzt, dass die Gelder in sinnvolle Projekte fließen würden.

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Lara Wyk aus Günzburg wohnt während ihres Urlaubs in der Nähe des "Ballermanns".

Lara Wyk aus dem bayerischen Günzburg war mit ihren Freundinnen auf die Insel gereist. "Wenn die Steuer erhöht wird, würde ich in höherpreisigen Hotels auch acht Euro zahlen, in günstigeren Absteigen wäre meine Grenze bei vier Euro", so die junge Urlauberin. "Ich bin der Meinung, dass das Geld auf jeden Fall für Öko-Projekte eingesetzt werden sollte, ansonsten würde ich die Steuer komplett unsinnig finden”, lautete ihr Fazit. Mit ihren Reisekompagnons war Wyk auf der Insel in einem Dreisterne-Hotel in der Nähe des "Ballermanns" untergekommen.

Mit ihren Reisekoffern und Trolleys saßen Celine Beckmann und Linus Zeeuw auf einer Parkbank in der Gartenanlage S’Hort del Rei unterhalb von Palmas Kathedrale. Zu der Übernachtungssteuer hatten die Hanseaten eine klare Meinung: "An der Ostsee haben wir auch eine Art Kurtaxe, insofern ist diese Steuer in Ordnung." Falls die Touristensteuer angehoben werden sollte, lag die „finanzielle Schmerzgrenze" bei Celine Beckmann bei sieben Euro, wohingegen ihr Freund bereit war, sogar zehn Euro zu zahlen.

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Das Ehepaar Destruelle aus dem Saarland machte nahe der "Schinkenstraße" Ferien.

Einen Steinwurf entfernt traf MM um die Mittagszeit Karl-Heinz und Brigitte Destruelle an. Das ältere Paar aus dem Saarland hatte genaue Vorstellungen bezüglich ihres Limits bei der Bettensteuer. "Bei uns sind es maximal sechs Euro, die wir pro Person am Tag zahlen würden. Bei mehr spielen wir nicht mehr mit." Die Senioren, die in dem Vier-Sterne Hotel Riu Festival nahe der „Schinkenstraße” untergekommen waren, sagten: "Uns ist es wichtig, dass das Geld in Projekte eingesetzt wird, die ansonsten anderweitig nicht finanziert werden könnten."

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Gino und Katja Jaeger machten einen Familienurlaub auf der Insel.

Gino und Katja Jeager aus der Nähe von Berlin verbrachten mit ihren beiden Kindern einen Familienurlaub auf der Ferieninsel. "Wir haben uns eine Finca bei Pollença gemietet. Dort haben wir einen Pool und sind für uns", erklärten sie. „Uns war bis jetzt gar nicht klar, dass wir diese Steuer überhaupt zahlen”, sagte das Paar dem MM-Reporter. "Wenn die Übernachtungssteuer moderat angehoben werden wird, fänden wir das in Ordnung. Doch wenn diese Abgabe von einem Jahr auf das nächste plötzlich verdoppelt wird, würden vermutlich viele Urlauber abspringen", so das Fazit der beiden Deutschen.

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Für die Wienerin Melissa Lippitsch ist Transparenz bei der Steuer wichtig.

Melissa Lippitsch war aus Österreich angereist, um ein paar Tage auf der Mittelmeerinsel zu verbringen. Die Wienerin sagte: "Wenn man das Geld aus dieser Steuer sinnvoll einsetzt, ist es gerechtfertigt, sie zu erheben und ich zahle sie gerne. Doch sollte das Ganze transparent gestaltet sein. Mann muss nachvollziehen können, dass es beispielsweise für den Erhalt von Stränden verwendet wird oder in Naturschutzprojekte fließt."

Die sogenannte Urlaubersteuer wurde im Jahr 2016 eingeführt. Sie heißt im Spanischen „impuesto del turismo sostenible”, was man ins Deutsche mit „Steuer für nachhaltigen Tourismus” übersetzen könnte. Die Höhe der Abgabe ist von der Art der Unterkunft abhängig. Außerdem ist sie in zwei unterschiedliche Tarife, für die Haupt- und Nebensaison, gestaffelt. So werden in der Hauptsaison in Hotels zwischen zwei und vier Euro pro Tourist am Tag erhoben, wobei es bei Fincas und Landhotels zwei Euro und in Jugendherbergen ein Euro sind. Passagiere von Keuzfahrtschiffen werden mit zwei Euro zur Kasse gebeten. Die Einnahmen aus der Steuer sollen in den Umweltschutz und in die Förderung nachhaltiger Projekte fließen, um die Belastungen durch den Massentourismus auszugleichen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 138 Millionen Euro eingenommen.