Wenn der Mallorca-Strafzettel per Post aus dem Vatikan kommt: Bezahlen oder nicht? | P. BOTA

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Wer im Urlaub auf Mallorca mit dem Mietwagen zu schnell gefahren ist oder falsch geparkt hat, den erwartet in der Regel ein Bußgeld. Doch immer wieder kommt es vor, dass die Knöllchen per Einschreiben vom Vatikan an deutsche Urlauber zugestellt werden. In diesen Tagen ist das erneut passiert und hat in den sozialen Netzwerken viele Fragen aufgeworfen. Handelt es sich dabei um einen Fake, oder sollte man den Strafzettel schnellstmöglich bezahlen?

In der Facebook-Gruppe "Auswandern nach Mallorca" schildert ein Mitglied seinen Fall: "Ich erhielt die Tage ein Einschreiben aus dem Vatikan, neugierig öffnete ich und fand einen Bußgeldbescheid des Ajuntament de Palma vor!" Im Juni war der Mann auf Mallorca rund 20 Kilometer pro Stunde zu schnell gefahren, "was ich mir gar nicht vorstellen kann", ergänzt er.

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In dem Schreiben von der Stadtverwaltung von Palma de Mallorca wurde er aufgefordert, das Bußgeld über 100 Euro zu begleichen. Bei sofortiger Überweisung reduzierte sich der Betrag auf 50 Euro, heißt es in dem Brief. "Sollte ich bezahlen? Hat jemand die Erfahrung?", fragt der Deutsche die mehr als 27.000 Mitglieder der Facebook-Gruppe.

Die Recherchen der MM-Redaktion zeigen, dass diese Fälle seriös sind und es sich bei den Schreiben nicht um Fakes handelt. Tatsächlich werden Knöllchen aus Palma de Mallorca mit dem Postdienst des Vatikans "Poste Vaticane" nach Deutschland verschickt.

Im vergangenen Jahr hatte MM bereits über einen ähnlichen Fall berichtet. Damals erklärte eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung: "Die Bußgeldstelle des Rathauses von Palma bestätigt, dass die Benachrichtigungen an Personen mit Wohnsitz im Ausland von der Firma NIVI SPA verschickt werden." Unter anderem arbeite diese Firma mit verschiedenen internationalen Postdiensten, darunter auch dem des Vatikans namens Poste Vaticane.