So manche Straße im Stadtteil El Terreno, wie auf dem Bild, ist durch Umbau-Arbeiten der angrenzenden Luxus-Villen komplett gesperrt. | UH

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Im beliebten Ausgehviertel El Terreno in Palma de Mallorca wächst der Unmut der Einheimischen. Der Grund: Die aufwendigen Renovierungen von Villen und Luxusimmobilien durch wohlhabende deutsche und andere ausländische Eigentümer sorgen für erhebliche Verkehrsprobleme. Laut der spanischen Zeitung "Ultima Hora" fühlen sich viele Anwohner durch die zahlreichen Baustellen eingeschränkt und beklagen, dass sie teilweise keinen Zugang mehr zu ihren eigenen Wohnungen haben.

Joana Amengual, Vorsitzende der Nachbarschaftsvereinigung von El Terreno, bringt die Situation auf den Punkt: "Viele ausländische Millionäre haben Villen gekauft und renovieren sie von Grund auf. Das führt zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen, und normale Bürger können ihre Häuser nicht mehr auf gewohnten Wegen erreichen."

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Besonders drastisch sei die Lage am vergangenen Montag gewesen, als Amengual ihren Arzttermin verpasste, weil sowohl die Calle Bellver als auch die Calle Lleó durch Baustellen und einen Umzug blockiert waren. "Einige Anwohner waren gezwungen, entgegen der Fahrtrichtung durch eine Einbahnstraße zu fahren – das ist einfach gefährlich", erklärt sie.

Die Kritik richtet sich insbesondere an die Stadtverwaltung. Diese erteile zwar fleißig Lizenzen für Bauprojekte, ohne jedoch zu prüfen, ob die Bewohner des Viertels weiterhin ungehindert zu ihren Häusern gelangen könnten. Beschwerden der Anwohner beim Rathaus blieben bislang unbeantwortet. Auch die Polizei sei laut den Betroffenen wenig kooperativ. "Die Situation ist unerträglich", so ein weiterer Vertreter der Nachbarschaftsvereinigung. „Wir können das nicht länger hinnehmen.“

Die Spannungen zwischen wohlhabenden Neubürgern und den alteingesessenen Mallorquinern zeigen einmal mehr, wie der Bauboom in Palmas beliebten Vierteln zu sozialen und infrastrukturellen Konflikten führt. Für viele Anwohner ist klar: So kann es nicht weitergehen.