"Diese Maßnahmen werden das Arbeitsklima spürbar verbessern und zu einer Reduzierung von Stress und Fehlzeiten führen", äußert sich Sáenz de San Pedro optimistisch. Der Gesetz sehe vor, dass Arbeitnehmer ihre vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit flexibler verteilen könnten.
Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge wäre es bei einer 40-Stunden-Woche demnach möglich, die Arbeitszeit ungleichmäßig über die Woche zu verteilen. Auf einen 8-Stunden-Tag, so Sáenz de San Pedro, könnte beispielsweise ein 5-Stunden-Tag folgen – immer unter der Voraussetzung, dass die vertraglich festgehaltenen Wochenarbeitszeit eingehalten werde. Zudem soll das Arbeiten aus dem Homeoffice stärker gefördert werden.
Teil des Reformpakets sei auch die Öffnung von Schulhöfen, Sportanlagen und Veranstaltungsräumen an Schulen außerhalb der Unterrichtszeiten und in den Ferien. Diese bereits in Manacor und Palma praktizierte Regelung will Sáenz de San Pedro der Zeitung zufolge auf die gesamte Region ausweiten. Die Idee dahinter: Kinder und Jugendlichen stünde damit ein sicherer Spielraum zur Verfügung, Eltern würden entlastet werden.
Darüber hinaus plant die Regierung steuerliche Entlastungen für Familien, die Betreuungskosten für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige tragen müssen. "Unser Ziel ist es, eine ausgewogenere Verteilung der häuslichen Pflichten zwischen Männern und Frauen zu erreichen und der Lohndiskriminierung entgegenzuwirken, von der hauptsächlich Frauen betroffen sind", betonte der Minister. Mit diesem Maßnahmenpaket strebe die Balearen-Regierung eine grundlegende Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben an.
Arbeiten auch bei Krankschreibung
Fast parallel zu der balearischen Initiative kündigte die spanische Zentralregierung eine grundlegende Reform der Regelungen zur Arbeitsunfähigkeit an. Sozialministerin Elma Saiz (Sozialdemokraten PSOE) sagte bei einer Veranstaltung des Nueva Economía Forum, Arbeitnehmer sollen künftig auch während einer Krankschreibung teilweise arbeiten können.
"Wir streben mehr Flexibilität an, sodass es nicht nur ein Entweder-oder zwischen Krankschreibung und Arbeitsfähigkeit gibt", erläuterte die Ministerin. Als Beispiele nannte sie Krebspatienten während ihrer Behandlung sowie Menschen mit mehreren beruflichen Tätigkeiten, bei denen eine Erkrankung möglicherweise nur eine der Tätigkeiten einschränke.
Die Reform solle in einer Arbeitsgruppe unter Einbeziehung der Sozialpartner zu Papier werden. Die Reaktionen der Gewerkschaften fielen zunächst verhalten aus.
1 Kommentar
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Zitat = ",,,,,,könnten Beschäftigte ihre Arbeitszeit "künftig stärker an persönliche Lebensumstände" anpassen."" Antwort = in welchen Lebensumständen viele in der Realität leben, nähmlich im Zelt, Auto, Wohnwagen oder Wohnmobil und ein """erbärmliches Menschen unwürdiges Leben"" leben, bei niedrigem Lohn, interessiert die Herrschaften nicht die Bohne. Ihre Fürsorge gilt den Familien, wie es so schön im Artikel heißt. -- Dass viele aber vom Lohn auch nur gerade so leben können, weil die Mieten und Nebenkosten das Netto auffressen und dazu noch Bettensteuer entrichten müssen, haben diese Theoretiker auch nicht bedacht. Fazit = Es ist zum Fremdschämen und in Wahrheit eine elende Sauerei, diese Mitarbeiter, die sie ja brauchen, denn ohne sie müssten sie zusperren, so im Elend sitzen zu lassen, statt ihnen wenigstens bei der Suche einer anständigen und bezalbaren Wohnung zu helfen. Wer kann denn das besser, als die Insider?? - Punkt ! Konstruktiv = Beauftragen Sie einige der vielen vielen Makler, für diese armen Leute eine dem Arbeitsplatz nahe liegende Wohnungen zu suchen. Eine Monatsmiete als Präme sollte helfen. Desweiteren einen Gestoria für ordentliche Mietverträge sorgen zu lassen, denn die Fallstricke in den Verträgen erkenen viel nicht, insbesodere dann, wenn sie fremdsprachlich sind.