Ein Strafgericht auf Mallorca hat einen Vater, der sein 15 Monate altes Baby in den frühen Morgenstunden des vergangenen März im Viertel Pere Garau in Palma in einem Kinderwagen auf offener Straße zurückgelassen hatte, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Das frierende Baby war von einer Passantin gefunden und von einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Dort erschien der 28 Jahre alte Vater kurz darauf – und zeigte deutliche Anzeichen der Trunkenheit …
In dem nunmehr stattgefundenen Prozess beantragte der Anwalt des Angeklagten die Aussetzung der Haftstrafe, die Staatsanwaltschaft folgte dem Antrag zur Bewährung. Solange der Mann in den kommenden zwei Jahren keine weitere Straftat begeht, wird er nicht in das Gefängnis der Balearenhauptstadt eingeliefert.
Der Vorfall hatte sich in den frühen Morgenstunden des 12. März dieses Jahres ereignet. Stunden zuvor waren die Mutter des Kindes und die Lebensgefährtin des Mannes festgenommen worden, weil sie den Angeklagten in einer Bar verprügelt hatte. Daraufhin war das Baby in seiner Obhut verblieben.
Spät in der Nacht beschloss der aus Südamerika stammende Mann, noch auszugehen und das Baby in einem Kinderwagen mitzunehmen. In der Straße Nicolau Calafat, Hausnummer 12, ließ er das Gefährt stehen. Kurz vor 6 Uhr morgens alarmierte eine Passantin die Nationalpolizei, es befinde sich ein Baby auf dem Bürgersteig und sei dort seit mehr als einer halben Stunde sich selbst überlassen.
Eine Streife war schnell vor Ort und sah die Angaben der Zeugin bestätigt. Das Baby lag, zugedeckt mit einer Decke, in dem Wagen. Gleichwohl zeigte es deutliche Symptome einer Unterkühlung. Ein Krankenwagen brachte das Kind zur Untersuchung ins Krankenhaus Son Espases.
Das Personal der Kinderstation stellte fest, dass das Baby bei guter Gesundheit war, aber die urinierte Windel seit Stunden nicht mehr gewechselt worden war. Etwa zeitgleich tauchte dort auch der Vater in betrunkenem Zustand auf. Die Polizei nahm den 28-Jährigen fest wegen des Vorwurfs des Aussetzens von Minderjährigen.
1 Kommentar
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Und was droht dem Baby? Zurück bei den "Eltern"??