"Das hier ist zu einer regelrechten Müllhalde verkommen", beklagt ein Anwohner, der seinen Sohn regelmäßig von der nahegelegenen Tennisschule abholt. Überall in der Gegend liegen Plastikmüll, leere Flaschen, gebrauchte Taschentücher und sogar größere Gegenstände wie Matratzen und Autoteile herum. Besonders die illegale Ablagerung von Bauschutt durch örtliche Baufirmen hat in den letzten Jahren zugenommen. "Unternehmen wissen, dass es hier keine Kontrolle gibt und sparen sich so die Entsorgungskosten", erklärt ein Betreiber des Pins Padel Clubs.
Trotz mehrmaliger Beschwerden sei die Aufräumaktion durch die städtische Entsorgungsfirma Emaya nur eine vorübergehende Lösung. "Alle zwei oder drei Tage muss ich Emaya kontaktieren", so der Clubleiter weiter. Die Polizei konnte bislang nur einen Vorfall klären: Ein Bauarbeiter wurde im September auf frischer Tat ertappt, als er Anweisungen seines Arbeitgebers befolgte, Baumaterialien illegal zu entsorgen. Der Mann wurde angezeigt und zur Entfernung des Mülls gezwungen.
Neben den Umweltproblemen sorgt auch das sogenannte "Cruising" für Spannungen in der Nachbarschaft. Die Praxis, bei der meist Männer an öffentlichen Orten miteinander Sex haben, ist in der abgelegenen Gegend von sa Teulera seit Jahren etabliert. Ein Online-Portal wirbt gezielt für diesen Ort, da er schlecht beleuchtet und abgelegen ist. "Zwischen dem Stromzählerhäuschen und der Allee gibt es einen Kiefernwald, der besonders interessant ist", heißt es auf der Website. Zahlreiche Besucher nutzen die Gegend für sexuelle Treffen, was zunehmend auch zu Konflikten mit den Anwohnern führt.
Während einige Anwohner das Cruising als relativ diskret empfinden, kritisieren andere, dass die Nähe zu Sportanlagen, in denen Minderjährige trainieren, problematisch sei. Zudem klagen die Anwohner über die damit verbundene Vermüllung: "Es ist uns egal, was die Leute hier tun, aber sie hinterlassen überall Kondome und Taschentücher", sagt eine Anwohnerin. Auch das gezielte Sabotieren von Straßenlaternen, um die Dunkelheit aufrechtzuerhalten, sei ein wiederkehrendes Problem. Die Stadtverwaltung steht angesichts der Zustände unter wachsendem Druck, wirksame Maßnahmen zur Kontrolle und Sauberhaltung des Bellver-Waldes zu ergreifen.
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Sieht jemand Müllbehälter? Ich nicht!