Auf vier Reifen durchs Gelände: Quadtouren sind aufgrund ihrer Lärm- und Umweltbelastung auf Mallorca nicht gerne gesehen. | iStockphoto.com/Suriya Silsaksom

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Der seit Monaten anhaltende Protest der Anwohner von Manacor auf Mallorca gegen die umstrittenen Buggy- und Quad-Touren für Touristen hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Ein Anwohner drohte einem der Tourenanbieter offen mit Gewalt, was die Spannungen in der Gemeinde weiter verschärft hat. Hintergrund der Proteste ist der zunehmende Lärm sowie die Umweltschäden, die durch die geländegängigen Fahrzeuge verursacht werden.

Die Anwohner kritisieren, dass die Fahrzeuge nicht nur erheblichen Lärm verursachen, sondern auch die Umwelt schädigen. Die Räder der Buggys und Quads reißen Wege auf, die eigentlich für Wanderer und Radfahrer vorgesehen sind. Zudem seien die Maschinen für die lokale Tierwelt eine Bedrohung, da sie Lärm und Vibrationen verursachen, die das natürliche Verhalten der Tiere stören. „Es ist unerträglich geworden. Wir können nicht mehr in Ruhe leben, und unsere Natur wird zerstört“, erklärte ein frustrierter Anwohner.

Die Situation spitzte sich zu, als ein Bewohner der Gemeinde in einem Gespräch mit einem Tourenanbieter drastische Worte wählte. „Ich werde eine AK-47 holen und wir werden auf andere Weise darüber reden“, soll der Mann gesagt haben. Die AK-47 ist ein bekanntes Maschinengewehr, das ursprünglich in der Sowjetunion entwickelt wurde und für seine hohe Durchschlagskraft berüchtigt ist.

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Der betroffene Buggy-Anbieter zeigte sich erschüttert und erklärte: „Ich verstehe die Sorgen der Anwohner, aber das ist inakzeptabel. Wir versuchen, uns an die Regeln zu halten und unseren Beitrag zum Tourismus zu leisten.“ Der Anbieter betonte, dass sein Unternehmen mit den örtlichen Behörden zusammenarbeite, um sicherzustellen, dass die Touren legal und sicher ablaufen.

Die Polizei von Manacor hat den Vorfall zur Kenntnis genommen und Ermittlungen aufgenommen. Es wird geprüft, ob die Äußerungen strafrechtlich relevant sind. Die Anwohner betonen jedoch, dass die Drohung Ausdruck der Frustration über die seit Monaten andauernde Ignoranz der Behörden sei, die bisher keine effektiven Maßnahmen gegen die Ausflugsunternehmen ergriffen hätten.

Der Bürgermeister von Manacor, Antoni Pastor, zeigte Verständnis für die Beschwerden der Anwohner, verurteilte jedoch die Gewaltandrohungen aufs Schärfste. „Wir arbeiten daran, eine Lösung zu finden, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Gewalt ist jedoch niemals eine Antwort“, so Pastor. Er kündigte an, in den kommenden Wochen Gespräche mit den Tourenanbietern und den Anwohnern zu führen, um den Konflikt zu entschärfen.

Vertreter der Tourismusbranche zeigen sich besorgt über die Eskalation der Proteste. Gleichzeitig betonen sie die wirtschaftliche Bedeutung der Touren für die Region. Eine Lösung des Konflikts scheint bisher nicht in Sicht, während die Spannungen zwischen Anwohnern und Tourenanbietern weiter zunehmen.