Die Schnellfähre verkehrt normalerweise zwischen Menorca und Mallorca | Menorca Lines

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Angesichts der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten greift die Bundesregierung auf ungewöhnliche Maßnahmen zurück. So charterte das Auswärtige Amt in Berlin Anfang August die Schnellfähre „Fairweather“ der menorquinischen Gesellschaft Menorca Lines, die normalerweise zwischen Mallorca und Menorca unterwegs ist, um deutsche Staatsangehörige und andere Ausländer aus dem zunehmend gefährlichen Beirut zu evakuieren. Wie das maritime Portal ferrybalear.com berichtet, soll die in Las Palmas de Gran Canaria registrierte Fähre als mobile Rettungseinheit eingesetzt werden, um Menschen sicher aus der Krisenregion zu bringen.

Die „Fairweather“, ein knapp 72 Meter langes und 18 Meter breites Schiff, wurde 2004 von Derecktor Shipyards in den USA gebaut und erst kürzlich modernisiert. Sie bietet Platz für 400 Passagiere und 65 Fahrzeuge – eine Kapazität, die für eine Evakuierungsoperation dieser Größenordnung entscheidend sein könnte. Die Fähre liegt derzeit vor Zypern, bevor sie in den kommenden Tagen in das Krisengebiet aufbricht.

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Die Entscheidung der Bundesregierung, auf maritime Evakuierung zurückzugreifen, unterstreicht die Dramatik der Lage. Der internationale Flughafen von Beirut gleicht Medienberichten seit Tagen einem chaotischen Schauplatz: Fluggesellschaften setzen Flüge aus, während ausländische Staatsangehörige verzweifelt versuchen, das Land zu verlassen. Inmitten dieser Krisensituation stehen rund 140.000 ausländische Bürger, darunter viele Arbeitsmigranten aus Asien, die nun von der „Fairweather“ in Sicherheit gebracht werden sollen.

Menorca Lines, ein junges Unternehmen, das 2022 als Tochtergesellschaft der etablierten Trasmapi gegründet wurde, ist normalerweise auf Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen den Baleareninseln spezialisiert. Doch mit dieser Charter übernimmt die „Fairweather“ eine neue und gefährliche Aufgabe – eine Rettungsaktion, die unter den besorgten Blicken der internationalen Gemeinschaft steht.