Ein Polizist bei einer Kontrolle in Son Banya. (Archivbild)

Ein Polizist bei einer Kontrolle in Son Banya. (Archivbild) | UH

Javier JiménezMallorca14.07.24 11:45
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Die Gitano-Siedlung Son Banya ist seit Jahren ein Dorn im Auge Palmas. Doch seit Juni dieses Jahres erlebt das Viertel eine tiefgreifende Veränderung. Während die Europameisterschaft die Insel in Fußballfieber versetzte, schmiedeten fünf Drogenbosse in Son Banya ihre ganz eigenen Pläne.

So nutzten die Drogenbarone die Ablenkung, um Son Banya in eine hochmoderne Rauschgiftmetropole umzuwandeln. Unter der Führung von "La Taílla", "El Vito" und "El Chepo" sowie zwei weiteren Clans wurde das Viertel systematisch reorganisiert. Neue Straßen, eine aufwendige Beleuchtung und eine klare Hierarchie unter den Dealern zeugen von einer neuen Professionalität im Drogenhandel.

Unglaublich, aber wahr: Trotz ihrer erbitterten Konkurrenz haben die fünf Bosse eine fragile Allianz geschlossen. Ihr Ziel; Den Drogenhandel zu professionalisieren und die Polizei zu täuschen. So wurde beispielsweise vereinbart, die Verkaufsposten aus den Wohnungen zu verlegen, um die Ermittler zu verwirren. Diese neue Strategie hat sich als äußerst effektiv erwiesen.

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Son Banya leuchtet heller als jede Kirmes

Ein besonderes Augenmerk legten die Drogenbosse auf die Beleuchtung. Son Banya erstrahlt heute nachts in einem grellen Licht. Zahlreiche LED-Leuchten weisen den Weg zu den einzelnen Verkaufspunkten. "Es ist, als wäre man auf einer Kirmes", spottete ein Ermittler. "Die Dealer und Süchtigen finden sich auch bei völliger Dunkelheit mühelos zurecht."

Die neue Ordnung in Son Banya wird durch ein kurioses Detail unterstrichen: die allgegenwärtigen spanischen Flaggen zur EM und die aufwendige Beleuchtung. Die Drogenbosse nutzen patriotische Symbole, um ihre Macht zu demonstrieren und die Aufmerksamkeit von ihren illegalen Geschäften abzulenken. Die Fußball-Europameisterschaft dient dabei als Inspiration.

In Son Banya gelten eigene Gesetze. Gewalt, Korruption und Drogenhandel sind allgegenwärtig. Die Bewohner leben in ständiger Angst und sind auf die Gnade der Drogenbosse angewiesen. Die Polizei hat es schwer, gegen die gut organisierten Drogenkartelle anzukommen.