Eine abscheuliche Tat der Verrohung gerade unter den schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft sorgt für Empörung und Betroffenheit auf Mallorca. Die spanische Nationalpolizei hat einen 48-jährigen Obdachlosen in Palma verhaftet, weil er einen anderen Mann, der am Schlafen war, angezündet hatte. Das Opfer hatte die Hitze bemerkt und war davon aufgewacht. Als es die Augen öffnete, sah es, dass seine Decke, mit der es sich in einem Winkel auf der Straße zugedeckt hatte, lichterloh in Flammen stand.
Der Vorfall hatte sich in den frühen Morgenstunden des vergangenen Montags im Mercat-Viertel von Palma ereignet, in der Umgebung der bei Einheimischen und Urlaubern beliebten Olivar-Markthalle. Eine Polizeistreife wurde von einem Mann herbeirufen, der auf der Straße lebt. Dieser erklärte den Beamten, dass ein Bekannter versucht habe, ihn anzuzünden, während er schlief. Die Polizisten überprüften die Angaben und stellten fest, dass der Mann offenbar die Wahrheit sagt. Auf dem Boden seines Schlafplatzes befanden sich ein schwarzer Fleck und Brandspuren, wie sie durch Feuer entstehen.
Der Obdachlose schilderte den Beamten, dass er, während er geschlafen hatte, plötzlich eine heftige Hitze an seinen Füßen und Beinen spürte. Die Decke, mit der er zugedeckt war, habe in Flammen gestanden. Er habe den Stoff von sich gerissen und glücklicherweise das Feuer selbst löschen können. Wie durch ein Wunder trug er keine Verletzungen davon.
Vom ersten Moment an hatte der Mann einen anderen Obdachlosen in Verdacht. Es handelte sich um einen Bekannten aus der Szene, mit dem er zuvor einen Streit um den Schlafplatz hatte austragen musste. Der Bekannte drohte, als er das Feld räumte, damit, den Obdachlosen bei lebendigem Leib zu verbrennen. Aufgrund der Beschreibung konnten die Polizeibeamten den mutmaßlichen Brandstifter unweit des Schlafplatzes bald ausfindig machen und vernehmen. Bald darauf klickten die Handschellen.
In Palma hat die Zahl der Obdachlosen in jüngster Zeit gefühlt zugenommen. Das hängt unter anderem auch mit den drastisch gestiegenen Mietpreisen zusammen. Hinzu kommt, dass in den Sommermonaten die Nächte im Freien nicht besonders kalt sind. Andere Menschen, die sich keine Immobilie leisten können, leben zum Teil auch Bauruinen oder in Wohnwagen. Die Ansammlung dieser Fahrzeuge ist den Behörden und Anwohnern mitunter ein Dorn im Auge.
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