Bestens gelaunt und mit viel Tamtam, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", sei der kleine Tross durch die Innenstadt der Inselhauptstadt Palma gezogen. Aufgerufen zu der Aktion hatten die beiden Vereine Fridays for Future Mallorca und Joventut pel Clima. Der Protestmarsch war nach Angaben der Zeitung ein Warmlaufen für die am 21. Juli geplante Großdemonstration.
Dem Medienbericht zufolge nahmen an der Veranstaltung schätzungsweise 60 Menschen teil. Der bunte und lautstarke Zug setzte sich an der Plaça de la Porta Pintada in Bewegung und durchlief die Altstadt Palmas bis zur Lonja. Worum es den Teilnehmern im Kern ging, sagte der Sprecher von Fridays for Future Mallorca, Pere Joan Femenia: "Wir haben die Gentrifizierung satt, dass der Wohnraum und der Einzelhandel zunehmend auf den Tourismus ausgerichtet sind". Über sie, die Einwohner der Insel, würde einfach hinweggesehen, so Feminia.
Um den Spieß einmal herumzudrehen, blockierten die Teilnehmer des Protestzugs zeitweilig einen schmalen Abschnitt der verkehrsberuhigten und bei Touristen beliebten Carrer de Sant Miquel. Damit, so das Lokalblatt, sollte symbolisch darauf hingewiesen werden, wie sich Auswärtige auf Mallorca inzwischen breitgemacht haben. So mancher Urlauber habe sich von der Mauer aus Aktivisten aber wenig beeindrucken lassen und seinen Weg unbeirrt fortgesetzt, so die Zeitung.
In Sprechchören war deutlich zu hören, wen die Protestierenden für die Misere am Wohnungsmarkt, die endlosen Staus oder den übermäßigen Wasserverbrauch verantwortlich machen: Airbnb, Autovermieter und Hoteliers. Nach einer kurzen Kundgebung in der Lonja löste sich der friedliche und stimmungsvolle Protest allmählich wieder auf. Nun darf man auf den 21. Juli gespannt sein.
2 Kommentare
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Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, was am Ende dabei heraus kommen kann? - Vertreibung ! Es kann durchaus sein, dass sich das im kommenden Jahr "wie gewünscht" einstellt. Denn dieses Theater geht derzeit durch ganz Spanien und die potenziellen Urlauber können ja schliesslich lesen und im TV die Nachrichten verfolgen. Und wer hier davon betroffen war, kommt nicht wieder und erzählt das weiter. Ob dieser Multiplikationseffekt von Handel, Gastronomie und Hotellerie erwünscht ist, glaube ich nicht. Umkehrschluss = statt Lösungen wird ""frei nach St. Florian"" Vertreibung praktiziert und das heisst, andere Urlaubsziele werden dann im nächsten Jahr überflutet. sh. Ost- und Nordsee, Türkei, Bulgarien etc. - Und hier geht dann das Jammern wegen Umsatzrückgang wieder los, so wie bei Corona. Mein Vorschlag = Schluss damit. Der Markt regelt das wie immer alleine. - Punkt !
Dass auf Mallorca jetzt Hoteliers und Tourismusgegner alle an einem Strang ziehen, ist doch prima. Idealerweise könnten die Hoteliers mit gutem Beispiel vorangehen und ihren Hotelbetrieb schließen. Die freiwerdenden Kapazitäten könnte man den Einwohnern zur Verfügung stellen und natürlich auch den vielen Neubürgern, die regelmäßig mit kleinen Booten anlanden. Auf diese Weise könnte man das Leben auf der Insel komplett umstellen und die Abhängigkeit vom Tourismus auflösen. Eine Win-Win-Lösung, infolgedessen es auch keine Verlierer gäbe.