Aktivisten der Bürgerinitiative gegen den Massentourismus begannen am Dienstag mit dem Anbringen von Plakaten, auf denen zur Teilnahme an der Demonstration am 21. Juli aufgerufen wird. | Francisco Ubilla

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Noch ziehen fast zwei Wochen ins Land, die Vorbereitungen zur nächsten Protestkundgebung gegen die Auswüchse des Massentourismus laufen spätestens seit Dienstag aber auf Hochtouren. Die Bürgerinitiative Menys turisme, més vida kündigte im Zusammenhang mit der Großdemonstrationen für die kommenden Tage auf Mallorca verschiedene Aktivitäten an.

Der Start in die Aktionswoche begann der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge am Dienstagabend mit einem gemeinschaftlichen Plakatekleben in der Inselhauptstadt Palma. Während in den sozialen Medien bereits seit Tagen auf die Protestkundgebung (21. Juli ab 19 Uhr, Parc de ses Estacions) hingewiesen wird, sollen im Verlauf der Woche weitere analoge Events folgen.

Am Mittwoch, so die Lokalzeitung, bitten die Veranstalter zu einem Workshop zur Herstellung von großformatigen Plakaten in die Ortschaft Sineu. Die Idee dahinter: Die Spruchbänder made in Sineu sollen am 21. Juli Auskunft darüber geben, was den Teilnehmern der Anti-Massentourismus-Demo inzwischen alles so aufstößt.

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Ebenfalls am Mittwoch plane die Bürgerinitiative eine offene Versammlung in Artà an der Nordküste, so die Zeitung unter Berufung auf Veranstalterangaben. Doch damit nicht genug für den Mittwoch dieser Woche: Im Kulturzentrum David Muntaner in Palmas Stadtviertel Secar de la Real würden ab 18.30 Uhr unter fachlicher Anleitung Fähnchen und Wimpel für die Kundgebungen hergestellt werden.

Und am Donnerstag laden die Veranstalter laut "Ultima Hora" zu einer Gesprächsrunde zum Thema Tourismus in das Kulturzentrum Centre Flassaders im Herzen der Inselmetropole Palma. Den Hauptakt haben sich die Protestler allerdings für den kommenden Freitag aufbewahrt. Dann, so das MM-Schwesterblatt, setzt sich an der Port Pintada in Palma um 17.30 Uhr ein Protestmarsch ("Guiri-Marxa") gegen die Vereinnahmung der Insel durch Auswärtige in Bewegung.

All diese Aktionen haben das Ziel, am 21. Juli möglichst viele Menschen für die Großdemonstration zu mobilisieren. Im zurückliegenden Mai hatte das bereits ganz gut geklappt. Nach Veranstalterangaben zogen damals rund 10.000 Menschen friedlich durch die Palmesaner Innenstadt, um ihren Unmut gegen die Auswüchse des Massentourismus kundzutun.

Dass sich der gesellschaftliche Widerstand nicht nur auf Mallorca formiert, zeigte am vergangenen Wochenende ein Blick auf die beiden katalanischen Städte Barcelona und Girona. Insgesamt knapp 20.000 Menschen protestierten in beiden Städten gegen explodierende Mieten und Immobilienpreise. Dazu riefen sie nach Darstellung der F.A.Z. Slogans wie "Tourists go home, refugees welcome" und "Barcelona steht nicht zum Verkauf!".