Der Start in die Aktionswoche begann der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge am Dienstagabend mit einem gemeinschaftlichen Plakatekleben in der Inselhauptstadt Palma. Während in den sozialen Medien bereits seit Tagen auf die Protestkundgebung (21. Juli ab 19 Uhr, Parc de ses Estacions) hingewiesen wird, sollen im Verlauf der Woche weitere analoge Events folgen.
Am Mittwoch, so die Lokalzeitung, bitten die Veranstalter zu einem Workshop zur Herstellung von großformatigen Plakaten in die Ortschaft Sineu. Die Idee dahinter: Die Spruchbänder made in Sineu sollen am 21. Juli Auskunft darüber geben, was den Teilnehmern der Anti-Massentourismus-Demo inzwischen alles so aufstößt.
Ebenfalls am Mittwoch plane die Bürgerinitiative eine offene Versammlung in Artà an der Nordküste, so die Zeitung unter Berufung auf Veranstalterangaben. Doch damit nicht genug für den Mittwoch dieser Woche: Im Kulturzentrum David Muntaner in Palmas Stadtviertel Secar de la Real würden ab 18.30 Uhr unter fachlicher Anleitung Fähnchen und Wimpel für die Kundgebungen hergestellt werden.
Und am Donnerstag laden die Veranstalter laut "Ultima Hora" zu einer Gesprächsrunde zum Thema Tourismus in das Kulturzentrum Centre Flassaders im Herzen der Inselmetropole Palma. Den Hauptakt haben sich die Protestler allerdings für den kommenden Freitag aufbewahrt. Dann, so das MM-Schwesterblatt, setzt sich an der Port Pintada in Palma um 17.30 Uhr ein Protestmarsch ("Guiri-Marxa") gegen die Vereinnahmung der Insel durch Auswärtige in Bewegung.
All diese Aktionen haben das Ziel, am 21. Juli möglichst viele Menschen für die Großdemonstration zu mobilisieren. Im zurückliegenden Mai hatte das bereits ganz gut geklappt. Nach Veranstalterangaben zogen damals rund 10.000 Menschen friedlich durch die Palmesaner Innenstadt, um ihren Unmut gegen die Auswüchse des Massentourismus kundzutun.
Dass sich der gesellschaftliche Widerstand nicht nur auf Mallorca formiert, zeigte am vergangenen Wochenende ein Blick auf die beiden katalanischen Städte Barcelona und Girona. Insgesamt knapp 20.000 Menschen protestierten in beiden Städten gegen explodierende Mieten und Immobilienpreise. Dazu riefen sie nach Darstellung der F.A.Z. Slogans wie "Tourists go home, refugees welcome" und "Barcelona steht nicht zum Verkauf!".
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Slogans wie "Tourists go home, refugees welcome" und "Barcelona steht nicht zum Verkauf!" zeigen natürlich, woher der Wind weht. Die Balearen-Regierung hat 92,9 Millionen Euro aus entsprechenden Einnahmen im vergangenen Jahr für 32 nachhaltige Projekte genehmigt. Ab sofort sollen die Gemeinden stärker an deren Umsetzung beteiligt werden, wie das Mallorcamagazin in seinem Artikel vom 9.7.24 schreibt. Kommt den Bürgern also direkt zugute. Insoweit ist es erstaunlich, dass man künftig auf einen großen Teil dieser Steuereinnahmen aus dem Tourismus verzichten will. Natürlich werden auch weitere Einnahmen und anderes Steueraufkommen sinken. Ob das alles gut durchdacht ist? Man ist auch gerade dabei, den Flughafen von Mallorca mit einigen Millionen Euro umzubauen und zu optimieren, ob das jetzt noch eine gute Investition ist, wenn die Gäste wegbleiben? Nicht nur, weil man unerwünscht ist, sondern auch mit Blockaden und Belästigungen während seines Urlaubs zu rechnen hat? Zudem, was die Wohnungsnot in einigen Teilen von Spanien betrifft, liegt dieser sicherlich weniger der ,,Massentourismus" zugrunde, der ja hauptsächlich nur in den Sommermonaten stattfindet. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass die Kundgebungen wieder friedlich und ohne große Behinderungen des normalen Alltags verlaufen.