Die moderaten Zahlen, so Exceltur in einer Mitteilung an die Medien am Donnerstag, seien die logische Konsequenz eines aus wirtschaftlicher Sicht herausragenden Geschäftsjahres 2023. Der Raum für Wachstum auf diesem Niveau sei schlicht "ausgeschöpft". Der Branchenverband sprach in diesem Zusammenhang von einer "Normalisierung der Nachfrage".
Sollte sich die Exceltur-Prognose für die Balearen bewahrheiten, würde die Einnahmen aus dem Tourismus merklich weniger steigen als im spanischen Mittel. Für die Gesamtheit der spanischen Urlaubsindustrie rechnet der Branchenverband mit einem Jahresplus von 5,3 Prozent.
Exceltur blickte am Donnerstag aber nicht nur in die Zukunft, auf der Tagesordnung ganz oben stand "Ultima Hora" zufolge die Verkündung der Quartalszahlen. Demnach stiegen die Umsatzzahlen zwischen April und Juni nochmals um 7,4 Prozent (Vorjahr: 9,1 Prozent). Im Falle Mallorcas überzeugten insbesondere die Zahlen im Bereich Städtetourismus, der ein Plus von 8,9 Prozent verzeichnete.
Für die zweite Jahreshälfte gehen die Touristiker davon aus, dass sich eine spürbare Abkühlung bei der Nachfrage einstelle. Wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass weiterhin ein Plus vor den Zahlen stehen werde.
Ein niedrigeres Wachstum im Tourismus, so die Branchenvertreter, sei per se keine negative Nachricht. Damit spielte Exceltur auf die zunehmende Unzufriedenheit in weiten Teilen der Bevölkerung an. In manchen Landesteilen, darunter auf den Balearen, habe der exorbitante Anstieg der Besucherzahlen in jüngster Vergangenheit zu "sozialen Spannungen und übermäßigen Umweltbelastungen" geführt.
Wachstumszahlen, wie sie vielerorts in den vergangenen Jahre verzeichnet wurden, seien "nicht nachhaltig", warnte der Branchenverband. Exceltur bekräftigte am Donnerstag die Idee, dass die Zivilgesellschaft bei der Entscheidungsfindung in tourismusrelevanten Themen stärker miteingebunden werde. Mit einer Beteiligung an wichtigen Sachfragen könnte sich die sich weitende Kluft zwischen Besuchern und Einheimischen wieder schließen lassen.
Unterdessen macht Exceltur für den steigenden Unmut in der Bevölkerung in erster Linie die illegale Ferienvermietung verantwortlich. Diese würde entscheidend zu ausufernden Mieten und Immobilienpreisen beitragen. Hierzu lieferte der Branchenverband am Donnerstag konkrete Zahlen gleich mit: Während die Übernachtungszahlen in etablierten Hotels binnen Jahresfrist um 11,5 Prozent gestiegen seien, habe die Zahl der Nutzer von informellen Privatunterkünften im gleichen Zeitraum um 24 Prozent zugelegt.
3 Kommentare
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Zitat, aus obigem Artikel hier im MM = " Ökonomen blicken mit Optimismus auf die Wirtschaft auf Mallorca" Antwort = Was aber wird nun in diesem Artikel hier gegenteilig gesagt? Da wird schon vorsorglich gejammert für den Fall, dass die Kampagnen gegen die Urlauber sich erfüllen, aber damit die Ökonomie zu Fall bringen könnten. Resp. Corona. Auch in einem anderen anderen Artikel hier im MM schreibt ein Hotelier sinngemäß = "Warum soll er da hinfahren, wo man Ihn nicht haben will??" - Heißt doch, potenzielle Urlauber haben Augen und Ohren, sie merken sich den ganzen Zirkus für die nächsten Planungen. Vor allem die wirklich unverschämten Preise, weshalb sie Zusatzausgaben reduzieren, worüber hier die Gastronomie bereits jammert. Fazit = Ich kann immer nur wiederholen, mit wildem ideologischem Aktionimus erreicht man fast immer nur Schaden an anderer Stelle, quasi frei nach St. Florian, "Zünd ander Häuser an !" - Solange also die angestifteten Aktionen vorher nicht konsequent zu Ende gedacht werden, kriegt man am Ende immer den "verdienten Tritt in den Hintern". -- Aber alle anderen Unbeteilgten, sollen es dann ausbaden, vor allem die Kosten tragen.
MimiFreue mich Ihnen voll zustimmen zu können. Besser kann man es nicht beschreiben. Danke
Die Idee, dass die Zivilgesellschaft bei der Entscheidungsfindung in tourismusrelevanten Themen stärker miteingebunden werde, ist absolut undemokratisch. Die Zivilgesellschaft mit ihren Interessengruppen Lobbyverbänden usw. ist nämlich überhaupt nicht demokratisch legitimiert. Einzig die Parlamente sind ermächtigt, legislativ tätig zu werden und die Regierung, als Exekutive zu handeln, Entscheidungen zu finden und zu treffen. Und über die Zusammensetzung der Parlamente können die Bürger mit ihrer Stimme jeweils bei den turnusmäßig wiederkehrenden Wahlen entscheiden.