Stellte eine mutmaßliche Trickbetrügerin in einem Restaurant in Calvià zur Rede und zog dabei den Kürzeren: der Familienvater Adrian G. G. | Ultima Hora

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Selbst eine schnelle Flucht von Mallorca ins andalusische Hinterland half nichts: Die Guardia Civil hat nahe der Hafenstadt Málaga eine Bande mutmaßlicher Trickbetrüger festgenommen, die unter dringendem Verdacht steht, am zurückliegenden Freitag einen Familienvater in einem Restaurant zusammengeschlagen und zum Teil erhebliche Verletzungen zugefügt zu haben. Nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" handelt es sich um zwei Männer und eine Frau mit rumänischer Staatsbürgerschaft.

Die Tatverdächtigen hätten sich im Restaurant Rhein in Calviá als Taubstumme ausgegeben und unter den Restaurantgästen um Unterschriften für eine fiktive gemeinnützige Organisation und eine Geldspende gebeten, so das Lokalblatt. Bereits zu diesem Zeitpunkt verdächtig: Die zwei Männer und die Frau seien mit dem Auto vorgefahren. Als der in Calviá wohnhafte Spanier Adrián G. G. die Frau mit Worten gebeten habe, seine Familie und ihn in Ruhe speisen zu lassen, habe diese ihm ins Gesicht gespuckt. Anschließend habe die Frau das Lokal umgehend verlassen.

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Weit, so die Zeitung unter Berufung auf Ermittlerkreise, sei die mutmaßlich taubstumme Frau aber nicht gekommen. Adrián G. G. habe sie nach wenigen Metern eingeholt und eine Erklärung sowie eine Entschuldigung für die Spuckaktion verlangt, andernfalls würde er die Polizei rufen. Auf wundersame Weise habe die Frau in diesem Augenblick ihr Gehör und ihre Sprache zurückerlangt und den Restaurantgast aufs Übelste verbal beleidigt. Im nächsten Augenblick habe ihr Begleiter seine Unterschriftenliste von sich geworfen und den verdutzten Restaurantgast tätlich angegriffen.

Der Zeitung zufolge prügelten zunächst der Mann und die überraschend genesene Frau auf den am Boden liegenden Familienvater ein. Im Verlauf des Handgemenges hätten sie ihm zudem einen Kugelschreiber ins Gesicht gerammt. Trotz der klaffenden Wunde unter dem linken Auge sei es Adrián G. G. gelungen, die mutmaßliche Betrügerin festzuhalten und an der Flucht zu hindern. Als sich auch der zweite Mann der Gruppe in die gewalttätige Auseinandersetzung eingeschaltet habe, hätte sich die Frau schließlich befreien können. Gemeinsam sei das Trio in dem Auto geflüchtet.

Während der Familienvater im Anschluss im Krankenhaus Son Espases ärztlich versorgt worden sei, so "Ultima Hora", hätte die Polizei längst die Fahndung nach der Bande aufgenommen: Ein Mitarbeiter des Restaurants hatte die Flucht mit der Kamera seines Smartphones aufgenommen und das Video den Ermittlern zur Verfügung gestellt. Nach Darstellung der Zeitung hätten die Untersuchungen schnell ergeben, dass die mutmaßlichen Trickbetrüger die Insel auf schnellstem Wege verlassen hätten. Nur wenige Tage später klickten bei dem Trio im andalusischen Alhaurín de la Torre die Handschellen.