Beamte der Mordkommission der Nationalpolizei auf Mallorca wollen Ermittlungen gegen die Eigentümer des Medusa Beach Club einleiten, wenn die technischen Berichte bestätigen, dass dort illegale Arbeiten durchgeführt wurden oder die Räumlichkeiten nicht über die entsprechenden Genehmigungen verfügten. Das geht aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervor.
Das besagte Etablissement war am vergangenen Donnerstag eingestürzt, vier Menschen, darunter zwei Deutsche, kamen ums Leben. Die technischen Berichte werden jetzt von der Feuerwehr von Palma, der Kriminalpolizei und den Technikern, Architekten und Ingenieuren des Rathauses von Palma ausgearbeitet. Es wird erwartet, dass alle Beteiligten im Laufe des Montags und Dienstags ihre entsprechenden Berichte erstellen und an die Ermittler des Falles sowie an die Justizbehörde, die den Fall untersucht, schicken werden.
Mit dem Fall vertraute Quellen, zu denen die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" Zugang hatte, behaupten, dass den Eigentümern des Medusa Beach Club im Falle des Vorliegens illegaler Arbeiten oder wesentlicher baulicher Änderungen die Delikte der fahrlässigen Tötung und der schweren Körperpverletzung von bis zu 16 betroffenen Personen vorgeworfen werden könnte.
"Ultima Hora" hatte zudem Zugang zu relevanten Daten aus den Ermittlungen und es wurde bestätigt, dass die Ursachen des Unfalls auf Übergewicht auf der Terrasse und den schlechten Zustand der Gebäudestruktur zurückzuführen sind. Die städtischen Experten sind davon überzeugt, dass die Terrasse, die einstürzte, illegal war. Begründet wird dies mit einer "nicht begehbaren" ursprünglichen Struktur, wie die Technische Inspektion des Gebäudes (ITE) im Jahr 2017 feststellte.
Bei der Technischen Inspektion des Gebäudes, die das Lokal in der Calle Cartago seinerzeit durchlaufen hatte, wurden einige Mängel festgestellt, die jedoch die Sicherheit des Gebäudes nicht grundsätzlich gefährdeten. Es wurde allerdings empfohlen, sie zu beheben. Wohl aber sei festgestellt worden, dass das Dach als Terrasse eigentlich nicht genutzt werden kann.
Im Anschluss an diese technische Inspektion wurden Arbeiten und Sanierungsmaßnahmen an dem Gebäude durchgeführt, die nun analysiert werden, um festzustellen, inwieweit sie den Einsturz am Donnerstagnachmittag beeinflusst haben könnten. Auf jeden Fall wurde in dem Bericht die Einrichtung eines Restaurants und eines Chill-out-Bereichs nicht in Betracht gezogen, aus dem einfachen Grund, dass das Gebäude nicht in der Lage gewesen wäre, das Gewicht zu tragen. Diese Annahme wurde am vergangenen Donnerstag Realität.
Das Gebäude an der Playa de Palma war bereits vor Jahren wegen anderer städtebaulicher Verstöße sanktioniert worden. Es handelte sich dabei um Sanktionsakten, die im Laufe der Jahre in der Abteilung Städtebau des Rathauses von Palma bearbeitet wurden und sich auf Arbeiten und Reformen an dem Gebäude bezogen. Tatsächlich blieb die Umgestaltung des Baus nicht unbemerkt von den städtischen Technikern. Auch Nachban bestätigten dem Mallorca Magazin, dass in diesem Frühjahr dort Umbauarbeiten stattgefunden haben.
Derweil äußerte sich der Betreiber des Medusa Beach Clubs der BILD-Zeitung gegenüber in Tonaufnahmen. Er sagte zu den Berichten: "Wir betreiben das Lokal seit 25 Jahren, die Terrasse seit zwölf Jahren. Da ist nichts illegal."
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