Viel Wasser vor der Nase, aber keines aus dem Hahn: Seit Dienstag ist die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Banyalbufar stark eingeschränkt. | Ultima Hora

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Sie blicken aus ihren Häusern aufs strahlend blaue Meer vor Mallorca und sitzen nun doch zeitweise im Trockenen: Am Dienstag drehte das an den Hängen der Serra Tramuntana klebende Bergdorf Banyalbufar seinen Bürgern den Hahn zu. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, ordnete Bürgermeisterin Eleonor Bosch diese drastische Maßnahme aufgrund ausbleibender Regenfälle an. Die Wasserdepots der Gemeinde, so begründete das Gemeindeoberhaupt den Schritt, seien schlicht an ihrem Ende angelangt.

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Gänzlich müssen die Einwohner der Berggemeinde auf das kostbare Nass freilich nicht verzichten. Jeden Nachmittag um 16 Uhr fließt aus den Hähnen der Haushalte wieder Wasser – um sieben Stunden später, um 23 Uhr, wieder abgestellt zu werden. Wie lange die Restriktion aufrechterhalten werden soll, vermochte Bosch nicht zu sagen. Sie ließ aber durchblicken, dass ohne ergiebige Niederschläge, die das Depot wieder auffüllen würden, in absehbarer Zeit kein Zurück zur Normalität zu erwarten sei. Wann sich die Gemeinde zuletzt zu einem Schritt wie diesen entschließen musste, daran konnte sich die Bürgermeisterin nicht erinnern.

Die Gemeinde legte zugleich eine Obergrenze für den täglichen Verbrauch fest. Pro Einwohner beziehungsweise Gästebett dürften bis auf Weiteres nur 75 Liter Wasser verbraucht werden, zitierte das Blatt die Bürgermeisterin am Dienstag. Sollte gegen die Auflage verstoßen werden, drohten Konsequenzen bis hin zur Einstellung der Wasserversorgung, so Bosch. Gleiches gelte für Haushalte, die mit Leitungswasser ihre Pools füllten oder anderweitig "enorme Mengen an Wasser verbrauchen". Banyalbufar und Estellencs, so die MM-Schwesterzeitung, seien bislang die einzigen Gemeinden auf Mallorca, die sich aufgrund der anhaltenden Dürre zu Einschränkungen bei der Wasserversorgung hätten durchringen können.