Warten auf den Bus? Den Hühnern und Hähnen einer leerstehenden Finca steht der Sinn nach Auslauf. | R.P.F.

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Eine Vielzahl offenbar herrenloser Hühner und vor allem Hähne bringt die Anwohner in Palmas Vorort Marratxí zunehmend auf die Palme. Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge terrorisiert das Federvieh seit Jahren die Bewohner des Ortsteils Es Caülls. In letzter Zeit, so die Anwohnerin Mónica Torres, sei die Situation allerdings aus der Kontrolle geraten. "Die Hähne schreien ununterbrochen, Tag und Nacht." Lediglich zwischen 22 Uhr abends und 3 Uhr morgens gehe der tierische Lärm etwas zurück. "Sie (die Hähne, Anm. d. Red.) rauben uns den Schlaf", sagte Torres am Donnerstag gegenüber der Zeitung, "wir können tagsüber nicht einmal mehr auf unsere Terrassen oder ins Freie gehen. Die Lage ist unerträglich."

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Seinen Anfang, die Sprecherin der Anwohner, habe das Problem vor etwa vier Jahren gemacht. Damals hätte sich das Federvieh rasch über eine leerstehende Finca ausgebreitet. Dass die Lage nach Ansicht vieler außer Kontrolle geraten sei, habe auch mit dem Verhalten anderer Anwohner zu tun. Denn nicht wenige, so Torres, würden täglich herbeieilen, um die Hühner und Hähne zu füttern. Auf der anderen Seite zeige die Stadtverwaltung bislang wenig Interesse, sich der Hühnerplage anzunehmen. "Wir haben sie mehrmals über verschieden Kanäle auf die Lage aufmerksam gemacht", sagte Torres, "aber die reagiert gar nicht". Als Reaktion auf die "Untätigkeit" der Verwaltung habe man sich nun an die Medien gewandt.

Der Regierungswechsel im Rathaus Marratxí im vergangenen Sommer hat die Situation nach Darstellung der Anwohnersprecherin noch verschlechtert. "Die vorige Verwaltung leitete verschiedene Maßnahmen ein", so Torres, "sie forderte den Eigentümer der Finca beispielsweise auf, das Gelände einzuzäunen". Viel gebracht habe das alles letztlich nichts, gab die engagierte Frau gegenüber der Zeitung zu Protokoll. Zum einen, weil der aufgestellte Bauzaun für wanderfreudige Hühner und Hähne kein wirkliches Hindernis darstelle. Zum anderen, weil das Schreien der Hähne vor Letzterem nicht Halt mache. Und: Zu dem Federvieh, so Torres, hätten sich längst Ratten gesellt. Angezogen von den Essensresten, mit denen so mancher Nachbar den Hühnern und Hähnen tagtäglich eine Freude bereite.