Es war mitten in der Nacht, als der Minderjährige am Gründonnerstag von einem lauten Streit und Schreien wach wurde. Er sah, wie der Lebensgefährte seiner Mutter auf diese losging. Das war kein ungewöhnliches Ereignis, der Stiefvater hatte die Frau immer öfter belästigt, und die Aggressivität nahm stets zu.
Ahnend, dass es irgendwann kein Entkommen mehr geben könnte, hatte die Mutter vorher ihrem Sohn erklärt, woran er erkennen könnte, wann besonders große Gefahr droht. Sie würde ihm dann ein bestimmtes Zeichen geben. Nachdem er dieses um 2 Uhr nachts erkannt hatte, wusste er genau, was er zu tun hatte.
Der Junge schnappte sich seine fünfjährige Schwester sowie die Tochter des mutmaßlichen Angreifers, rannte in ein Zimmer und schloss sich mit den Mädchen ein. Von dort rief er wie mit seiner Mutter vereinbart die Notrufnummer der Nationalpolizei an und schilderte die Geschehnisse. Die Beamten reagierten sofort, beruhigten den Jungen und hielten ihn am Telefon, bis sie nach wenigen Minuten das Haus an Palmas Carrer Sindicat erreichten.
Die Beamten klopften an die Tür der Wohnung. Das mutmaßliche Opfer wartete zur Überraschung der Beamten im Schockzustand einige Minuten, bevor es den Rettern schließlich Eingang gewährte. Nach einer Durchsuchung des Hauses fanden die Polizisten den Verdächtigen, einen 38-jährigen Spanier, der sich in einem Raum versteckt hielt. Zahlreiche Kratzer am Hals der Frau führten dazu, dass ihr Lebensgefährte wegen eines mutmaßlichen Gewaltverbrechens festgenommen wurde. Der mutmaßliche Täter war den Beamten für seine Übergriffe auf Frauen bekannt.
1 Kommentar
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Und jetzt erfährt der gewalttätige Vater aus der Zeitung, dass der Sohn die Polizei gerufen hat, könnten ja auch die Nachbarn gewesen sein... Möchte nicht in der Haut des Jungen stecken.