Der Vorfall ereignete sich Zeitungsangaben zufolge gegen 20 Uhr. Eine Motorradstreife der Ortspolizei, die sich zu diesem Zeitpunkt zufällig in der Nähe befand, habe demnach den Fall übernommen. "Auf der einen Seite versuchte mich dem Mann zu nähern, auf der anderen Seite war mir bewusst, dass ich eine gewisse Distanz halten muss", sagte der Beamte Juanjo Pinos anschließend gegenüber der Zeitung. Letztlich habe er aus einer Entfernung von vier Metern den augenscheinlich Selbstmordwilligen in ein Gespräch verwickeln können.
"Ich machte ihm verständlich, dass ich Verständnis für seine Situation zeigte", so der Polizeibeamte weiter. Nach schätzungsweise fünfzehn Minuten psychologischer Gesprächsführung habe sich der anfangs emotional "sehr aufgewühlte" Mann allmählich beruhigt. Während Pinos sein erlerntes Wissen einsetzte, um den Mann vom Springen abzuhalten, sperrten dessen Kollegen die Autobahn in beide Fahrtrichtungen. "Hätte er sich tatsächlich in die Tiefe gestürzt, wäre er womöglich auf einem Auto aufgeschlagen", sagte Pinos der MM-Schwesterzeitung.
Der 36-Jährige ließ sich schließlich überreden, von seinem lebensmüden Vorhaben Abstand zu nehmen. Ein wartender Notarztwagen transportierte ihn im Anschluss ins Krankenhaus Son Espases. Derweil lehnte es der Polizeibeamte Pinos ab, sich zum Helden stilisieren zu lassen. "Das gehört zu meiner Arbeit, außerdem war es Teamarbeit."
Wenn Sie sich in einer hilflosen Lage befinden und keinen Ausweg sehen, finden Sie bei folgenden Stellen Hilfe: Die deutsche Telefonseelsorge erreichen Sie telefonisch unter 0800/1110111 oder 0800/1110222, aber auch online und in der App. Auch das spanische Gesundheitsministerium hat eine Hotline, die Hilfe bei Selbstmordgedanken anbietet. Die Nummer lautet 024.
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