Machte sich während der Corona-Pandemie weltweit unbeliebt: der Mund- und Nasenschutz, der ab Mittwoch wieder eingeführt wird. | Ultima Hora

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Das spanische Gesundheitsministerium hat sämtliche Regionen angewiesen, ab Mittwoch das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes in Krankenhäusern und Gesundheitszentren wieder verpflichtend einzuführen. Damit reagierte Madrid auf landesweit steigende Infektionszahlen bei Atemwegserkrankungen. Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge herrschte innerhalb des eigens zu diesem Thema einberufenen Gesundheitsrates, an dem am Montag Vertreter der Zentralregierung sowie der Regionen teilnahmen, keine Einigkeit. Madrid gab den 17 spanischen Regionen 48 Stunden Bedenkzeit, um der Anordnung Folge zu leisten.

Dem Gesundheitsministerium fiel das Zurück zur ungeliebten Maskenpflicht offenbar nicht leicht. "Wir haben lange darüber nachgedacht, in welcher Form wir Patienten und Pflegepersonal vor Ansteckungen schützen können", sagte die verantwortliche Ministerin Mónica García (Sozialdemokraten PSOE). Letztlich habe man sich deshalb für das obligatorische Tragen des Mund- und Nasenschutzes entschieden, weil es "eine effektive Maßnahme ist, die dem gesunden Menschenverstand entspringt". García verwies darüber hinaus auf die Meinung einer Vielzahl von Medizinern, die keine Alternative zum Mund- und Nasenschutz im Gesundheitswesen gesehen hätten.

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Zeitungsangaben zufolge haben in Spanien in den zurückliegenden Tagen bislang sechs Regionen eine Maskenpflicht in Krankenhäusern und Gesundheitszentren eingeführt, darunter Katalonien und die Kanarischen Inseln. Die Balearen hingegen zählen zu jenen Regionen, die die Maßnahme als überzogen bewerten. Nach Darstellung der Landesministerin für Gesundheit, Manuela García (Volkspartei PP), liegen die Inzidenzzahlen bei der saisonalen Grippe auf dem Niveau des Vorjahres. Und im Winter 2023 habe weder Madrid noch Palma die Wiedereinführung der Maskenpflicht für notwendig befunden.

Die balearische Gesundheitsministerin lehnte einen weiteren Vorschlag ihrer Namenskollegin aus Madrid ab. Letztere hatte die Regionen angehalten, dafür zu sorgen, dass sich Arbeitnehmer im Krankheitsfall bis zu drei Tage ohne ärztliches Attest krankmelden dürften. "Die Mehrheit der Region hat sich dafür ausgesprochen, dass Krankmeldungen nur nach vorherigem Arztbesuch stattfinden dürfen", sagte die balearische García. Stattdessen soll die Bevölkerung auf Mallorca und den Nachbarinseln verstärkt dazu aufgerufen werden, die kostenlosen Impfungen wahrzunehmen. Bislang kamen nach Angaben von Garcías Landesministerium allerdings nur knapp 40 Prozent der über 60-Jährigen dem Wunsch ihrer Chefin nach. Bei Kleinkindern unter vier Jahren ist man auf den Balearen sogar noch deutlich weiter von diesem Wert entfernt.