Birgit Z. (alle Namen von der Redaktion geändert), die die Weihnachtsferien wie so oft gemeinsam mit ihrem Mann, ihrer Schwester, einem Schwager und einem befreundeten Ehepaar auf Mallorca verbrachte, war schon etwas verwundert, als sie am ersten Urlaubs-Morgen in dem großen, im feinen Viertel Son Verí Nou gemieteten Haus merkte, dass nicht nur alle Zimmertüren, sondern auch eine seitliche Terrassentür offenstanden.
"Ich bin in der Gruppe immer als Erste wach", so die deutsche Urlauberin und Mallorca-Freundin gegenüber dem Mallorca Magazin. "Beim Kaffee machen gegen 8 Uhr fielen mir die offenen Türen zwar auf, aber ich dachte zunächst, vielleicht war jemand aus der Familie nachts auf der Toilette und suchte anschließend das richtige Zimmer, oder dass wir vielleicht einen Schlafwandler unter uns haben." Erst als alle Familienmitglieder am Frühstückstisch versammelt waren, stand fest: Niemand war nachts auf, ein Fremder muss im Haus gewesen sein.
"Da auf den ersten Blick nichts fehlte – alle Handys und Geldbeutel waren da – dachten wir zunächst an eine Reinigunsgkraft", so die Urlauberin. Doch der Vermieter beteuerte am Telefon, dass niemand während des Aufenthalts der Familie Zugang zu der Villa habe. Sowohl der Ehemann als auch die 80-jährige Schwester von Birigt Z. erinnerten sich dann daran, im Halbschlaf die Silhouette einer Person wahrgenommen zu haben. "Aber auch hier dachte ich, es sei mein Schwager, der aufs Klo geht oder sich etwas zu trinken holt", so Ehemann Ulf Z. "Das war ja mitten in der Nacht und es war dunkel."
Spätestens am Heiligen Abend, als die Familie dann Musik über die mitgebrachte Soundbox ("Alexa") laufen lassen wollte, und sie merkte, dass diese weg war, stand fest: "Jemand ist nachts gezielt auf der Suche nach Wertsachen bei uns eingebrochen, hat den Ring meiner Schwester vom Nachttisch genommen und die Musikbox eingesteckt. Das war ein ekliges Gefühl", so Z. "An Geldbeutel, Bargeld und Handys haben sie sich nicht getraut, diese lagen zum Glück in den Schubladen neben den Betten."
Türen, Fenster und Läden waren nach Angaben der Familie verschlossen. "Die Küchentür, die seitlich in einen kleinen Hof führte, könnte aber die Schwachstelle gewesen sein", so Birgit Z. Diese hatte keinen abschließbaren Laden. "Und dennoch: Egal wer im Haus war, er muss ja vorher auch über den Zaun und die Mauern des Grundstücks geklettert sein. Son Verí Nou ist zwar ein schönes Viertel, aber El Arenal liegt nicht allzu weit weg, und da treiben sich abends schon seltsame Gestalten herum", so die Vermutung der Familie. Ein weiteres Problem: Viele der Nachbarhäuser stehen im Winter leer, ein gegenseitige Überwachung der Nachbarn findet quasi nicht statt.
Im Endeffekt, so die Familie, sei man froh, dass außer einem Ring und einer Musikbox nichts weggekommen ist. "Der Vermieter hat nach dem Vorfall ein zusätzliches Schloss an der Kuchentür angebracht", so Z. "Wir hatten anschließend noch schöne Tage auf Mallorca und ein friedliches Weihnachtsfest." Warnen will sie andere Urlauber dennoch. "Mallorca ist sicher, aber achten Sie dennoch auch in Mietshäusern und Fincas darauf, dass immer alles gut abgeschlossen werden kann."
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