Die Gemeinde versucht, den Exzesstourismus in Magaluf, vor allem rund um die Punta Ballena, besser zu regulieren. | MICHELS

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Es ist ein weiterer Schritt, um gegen den Exzesstourismus auf Mallorca vorzugehen: Ein Supermarkt in der Partyhochburg Magaluf muss jetzt mit Konsequenzen rechnen, weil die Betreiber nachts illegal Alkohol verkauft haben. Sie müssen eine Geldstrafe von 100.000 Euro zahlen und der Kiosk wird geschlossen. Das teilte die zuständige Gemeinde Calvià mit. Der Laden liegt mitten an der Partymeile Punta Ballena und war um 22.15 Uhr noch geöffnet. Eigentlich sieht die Gesetzeslage vor, dass solche Läden zwischen 21.30 und 8 Uhr geschlossen sein müssen.

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Dennoch hatten die Betreiber den Alkohol, wenn auch versteckt, angeboten. Der Verkauf soll in dem Keller des Geschäfts erfolgt sein, schreibt die MM-Schwesterzeitung "Última Hora". Es hätte die Ladenbesitzer auch noch härter treffen können: Für diese Vergehen liegen die Strafen bei 60.000 bis 600.000 Euro. Die Gemeinde geht rigoros gegen den Exzesstourismus vor, das bestätigte der stellvertretende Bürgermeister Javier Tascón noch einmal gegenüber der "Última Hora": Man fahre eine Politik "der Nulltoleranz gegenüber Kriminalität, übermäßigem Tourismus und unzivilisiertem Verhalten". Um solche Vergehen aufzudecken, würden Zivilbeamte eingesetzt werden.

Erst am Anfang der Woche war dieser Fall in Magaluf bekannt geworden: 161.000 Euro Strafe müssen die Betreiber illegaler Party-Boote blechen. Sie hatten Trinkgelage auf offenem Meer ab Magaluf angeboten. "Wir werden diesen Exzesstourismus in unserer Gemeinde nicht weiter dulden", hieß es vonseiten der Gemeinde. Nach Angaben der Gemeinde basierte das Bußgeldverfahren auf Ermittlungen der Ortspolizei. Dieser sei an der Anlegestelle in Magaluf aufgefallen, dass ein Unternehmen Bootsausflüge mit DJ und Alkoholausschank anbot. In einem Fall hätten die Beamten rund 130 "zum Teil bereits stark alkoholisierte" Ausflügler gezählt, denen zum Preis von 45 Euro der Zutritt zu dem Partyboot gewährt worden sei.