Hintergrund der großangelegten Arbeitsniederlegungen sind die Auflagen, die das spanische Transportministerium in jüngster Vergangenheit an die streikenden Piloten gestellt hat. Madrid zwingt die Streikenden zu einer Mindestzahl an Flügen, den sogenannten "servicio mínimo". Dieser soll gewährleisten, dass zumindest ein Teil der Fluggäste nicht am Boden bleiben muss. Den Piloten geht der "servicio mínimo" deutlich zu weit, sie verwiesen am Freitag auf 15 Gerichtsurteile, die in den zurückliegenden zwölf Jahren den "servicio mínimo" nachträglich wieder kassiert hätten. In ihren Augen unterlaufe das Transportministerium mit der Auflage den Streikgedanken der Piloten.
In diesem Zusammehang wandte sich die Pilotengewerkschaft an das Madrider Gericht "Audiencia Nacional" mit der Bitte, gegen die Streikauflagen der Regierung eine einstweilige Verfügung zu erlassen. In diesem konkreten Fall geht es um die seit Ende Februar stattfinden Streiks der Air-Nostrum-Piloten. Diese legen im Rahmen einer unbefristeten Arbeitsniederlegungen regelmäßig montags und freitags ihre Arbeit nieder. Der zuständige SEPLA-Sprecher warf der spanischen Regierung vor, mit strengen Auflagen die Streikabsichten der Piloten untergraben zu wollen.
Bereits vor wenigen Tagen hatte die Fluggesellschaft Air Europa acht weitere Streiktage für Ende Mai und Anfang Juni angekündigt. "Wir werden weitermachen, auch im Sommer", drohte der Gewerkschaftssprecher. Die Piloten beider Fluggesellschaften fordern zum Teil deutlich höhere Gehältern von ihren Arbeitgebern. Um ihren Forderung Nachdruck zu verleihen wollen sie zudem versuchen, das Kabinenpersonal und die Fluglotsen für ihre Arbeitsniederlegungen zu gewinnen.
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