Illegal vermietete Wohnungen auf Ibiza. | R. J. Palomo

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Eine neue Betrugsmasche macht sich auf den Balearen breit: Wohnungsvermieter verlangen bis zu 500 Euro von ihren neuen Mietern, um die entsprechenden Wohnungsdokumente auszustellen. Mehrere Nichtregierungsorganisationen sowie die Einwanderungsbehörde der Balearen meldeten gleich mehrere Fälle dieser manipulativen Praxis in den vergangenen Monaten, unter anderem in Palma und auf Ibiza. Das Problem: Diese Dokumente, zu denen auch ein Ausdruck des Mietvertrags beziehungsweise eine Quittung über die Zahlung der Miete oder der Kaution gehören, werden benötigt, um sich im Rathaus oder in den Bürgerbüros der Gemeinden offiziell anmelden zu können. Nach spanischem Recht ist der Vermieter eigentlich dazu verpflichtet, die Papiere unverzüglich und kostenfrei nach dem schriftlichen oder mündlichen Abschluss der Mietvereinbarung auszustellen.

Carolina Mateo, die Sprecherin der Vereinigung der Bürger der Dominikanischen Republik auf den Balearen, sagte: "Es ist für manch dreisten Vermieter die schnellste Art, Geld zu machen. Sie nutzen die Verzweiflung von Familien aus, die auf die Insel kommen und bei ihrer Suche nach Wohnung und Arbeit nicht fündig werden." Die Zahl der Betroffenen sei gestiegen und die Stadtverwaltung wisse darüber Bescheid, fuhr sie im Gespräch mit der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" fort.

Carolina Mateo, Sprecherin der Vereinigung der Bürger der Dominikanischen Republik auf den Balearen, weiß von vielen Betrugsfällen zu berichten.
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Die Ursache für das Problem liege im Mangel an erschwinglichen Mieten und verfügbaren Wohnraum in der Balearen-Hauptstadt. Neuankömmlinge auf der Insel müssten sich aber mithilfe dieser Wohndokumente registrieren lassen. Nur dann, mithilfe des sogenannten "Empadronamiento" hätten sie Zugang zum Gesundheitssystem, könnten die NIE-Nummer und die "Residencia" beantragen und zu günstigeren Preisen den öffentlichen Nahverkehr nutzen.

Ein Mieter, der anonym bleiben möchte, sagte den Journalisten von "Ultima Hora": "Ich wohne in einer Wohnung mit acht Zimmern, einem Gemeinschaftsbad und einer Gemeinschaftsküche. Ich weiß , dass viele der Personen, die hier in der Unterkunft wohnen, dem Vermieter Geld dafür gezahlt haben, um sich mit den entsprechenden Papieren bei den Behörden anmelden zu können."

Manchmal werden nach eingegangen Beschwerden bei der Stadtverwaltung auch Inspektionen durch Beamte des Rathauses durchgeführt, doch aufgrund des bürokratischen Aufwandes dauert es meist sehr lange, bis ein Betrugsfall aufgedeckt werden kann.