Ein Bild aus vergangenen Zeiten. Diese Terrassen sind seit dem vergangenen Sommer verboten. | T. Ayuga

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Was gibt es für Urlauber schöneres, als im Sommer an einem Strand auf Mallorca eine Paella mit den Füßen im Sand zu essen? Zum Leidwesen vieler wird dies auch in diesem Jahr vielerorts auf der Insel nicht möglich sein. Denn: Die Küstenbehörde verbietet vielen Strandrestaurants, sogenannten Chiringuitos, weiterhin die Nutzung ihrer Terrassen. Und das, obwohl die Kompetenzen für die Verwaltung der Küsten offiziell am 1. Januar von der Zentralregierung auf die Inselregierung übergegangen ist. Das Problem: Dieser Wechsel der Zuständigkeiten tritt erst zum 1. Juli in Kraft. Die Saison beginnt also ohne eine Lösung dieses Problems und mit viel Ungewissheit.

"Es ist ein totales Chaos", zitiert die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" Jaume Perelló, den Vorsitzenden des Verbandes der Konzessionsnehmer an den Stränden und Besitzer des Chiringuitos Can Gavella an der Playa de Muro. Dort sind neben dem Can Gavella vor allem die beiden Restaurants Olimpia Oma & Opa und Ponderosa von den Maßnahmen, die vor gut einem Jahr verhängt worden sind, betroffen. In diesen drei Lokalen sind die Terrassen jeweils die größten Bewirtungsbereiche – für die Eigentümer bedeutet das Nutzungsverbot also vor allem eines: Einbußen bei den Einnahmen. Aber auch viele Urlauber bedauern, diese "Premiumplätze" mit Meerblick nicht mehr genießen zu können

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Hintergrund: Die dem Ministerium für den Klimawandel unterstellte Küstenbehörde hatte den Chiringuitos 2021 eine Lizenverlängerung für ihre nicht überdachten Außenplätze untersagt. Sie berief sich dabei auf eine Verordnung von 2013, die zwischen den jeweiligen Strandlokalen einen Mindestabstand von 200 Metern vorschreibt, was an der der Playa bei Ses Casetes de Capellans (Playa de Muro) nicht der Fall ist. Die Folge: vergangenen Sommer ordnete "Costas" die Schließung der Terrassen an. Ein neuer Antrag auf Wiedereröffnung blieb bisher unbeantwortet.

Die Strandbuden sind seit Jahren immer wieder Thema auf der Insel. Am berühmten Es-Trenc-Strand zum Beispiel wurden drei davon bereits 2017 abgerissen und durch temporäre, nicht fest installierte Verkaufsbuden ersetzt. Viele Besucher beklagen seither, dass der Strand zunehmend verschmutzt, da es jetzt keine Toiletten und kaum noch Mülleimer mehr gibt. Auch in Fonts de n'Alis und in der Cala Torta mussten die Buden einst verschwinden. Besonders traurig: Der Anblick des einstigen Meereslokals Mar y Paz, wo der Chiringuito und der Pool abgerissen werden mussten. Zuletzt gab es auch immer wieder Schlagzeilen um das Lokal El Bungalow an Palmas Strand Ciutat Jardí. Eine Legalisierung des vermeintlich einst illegal entstandenen Baus lehnte die Küstenbehörde im vergangenen Sommer ab, verbunden mit einem Abrissbescheid. Es könnte also sein, dass das Restaurant jetzt in seine letzte Saison startet ...