An Schrägheit blieb auch der von vielen mit Spannung erwartete Scherzbericht der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora nicht zurück: In Anlehnung an Berichte über tatsächlich existierende Gedankenspiele zu einem eventuellen 270 Kilometer langen Tunnel zwischen Valencia und Mallorca, berichtete das Blatt, dass die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol und ihr Amtskollege in Valencia, Ximo Puig, so ein Projekt bei einem Geheimtreffen bereits fest beschlossen hätten – und sogar der Bau schon begonnen habe.
"Inocentadas" sind auch in der breiten Bevölkerung nicht unbeliebt: In den Dörfern im Inselinnern ist es beispielsweise üblich, dass junge Männer, die in der Theorie wehrpflichtig sind, sich am 28. Dezember alle möglichen Albernheiten erlauben, um ihre Mitbürger zu belustigen oder auch zu erschrecken. Die Tradition wurde nach coronabedingter Unterbrechung in diesem Jahr wieder aufgenommen. Vor dem Rathaus des Dorfs Sant Joan wurden etwa Unmengen von Heu abgelegt, in Maria de la Salut wurden Fahndungsplakate à la Wilder Westen mit dem Konterfei des Bürgermeisters Jaume Ferriol an Wände geklebt.
Anders als in Spanien wird bekanntlich in Deutschland am 1. April ähnlicher Schabernack getrieben. An beiden Tagen sollen Menschen durch erfundene oder verfälschte, meist spektakuläre oder fantastische Geschichten in die Irre geführt werden. Wie es dazu kam, dass der 1. April zum Tag für besondere Scherze wurde, ist bislang unbekannt. Die "Inocentadas" am 28. Dezember stehen kurioserweise im Zusammenhang mit einem angeblichen Massaker, von dem in der Bibel die Rede ist: Auf Befehl des Königs Herodes sollen in Betlehem Kinder unter zwei Jahren umgebracht worden sein, um sich des gerade geborenen Heilands Jesus Christus zu entledigen.
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