Die Regionalregierung von Mallorca und den Nachbarinseln hat am Mittwoch, 13. Januar, für die vergangenen 24 Stunden 674 Neuansteckungen mit Corona nach Madrid gemeldet (Vortag: 640). Es waren fünf weitere Todesfälle zu beklagen. Die Gesamtzahl der Coronatoten auf den Balearen ist seit Ausbruch der Pandemie auf 503 gestiegen.
Seit Beginn der Coronakrise haben sich auf den Balearen insgesamt 42.580 Menschen infiziert (Vortag: 41.849).
Bettenauslastung in den Kliniken:
Die Corona-Ampel, erstellt vom balearischen Wirtschaftszirkel unter Einbeziehung aller offiziellen Daten, zeigte die Auslastung der Intensivbetten in den Krankenhäusern der Inseln am Mittwoch mit 61 Prozent an (Vortag: 60 Prozent). Die Ampel stand darum auf Rot.
Die allgemeine Lage im balearischen Gesundheitswesen wurde gleichwohl als "exzellent" bezeichnet, die Corona-Ampel stand auf Grün.
Zum Hintergrund: Die Inseln verfügen über etwa 1000 Betten für Coronakranke und 200 Intensivbetten. (Im März waren es rund 180 Intensivbetten gewesen. Die Höchstzahl der Krankenhauseinlieferungen hatte auf dem Höhepunkt der Coronakrise am 4. April 592 betragen). Viele Personen, die momentan in Krankenhäusern liegen, befinden sich dort, weil sie zu Hause nicht isoliert werden können. Auf den Intensivstationen der Balearen wurden am Mittwoch 117 Patienten gemeldet (Vortag: 113).
Positivitätsrate:
Die sogenannte Positivitätsrate, das heißt der Prozentsatz der positiven Tests im Vergleich zu allen PCR-Tests, betrug nach Angaben des balearischen Gesundheitsministeriums am Mittwoch 14,87 Prozent (Vortag: 13,24 Prozent). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass dieser Indikator mindestens unter 5 Prozent bleiben sollte.
Auf sieben Tage hochgerechnet lag dieser Wert am Mittwoch bei 12,6 (Vortag: 11,9). Die Corona-Ampel stand auf Rot.
7-Tage und 14-Tage-Inzidenz:
Die spanische Zentralregierung gab die 7-Tage-Inzidenz auf 100.000 Einwohner für die Inseln am Dienstag mit 304,75 an (Vortag: 308,67). Allerdings waren diese Angaben Anfang September allgemein in die Kritik geraten, da wegen Verzögerungen und Übertragungsproblemen zu wenig Fälle in die Statistik in Madrid einflossen. Am Wochenende werden keine Zahlen ermittelt.
Als zutreffender ist nach Angaben der Balearen-Regierung die 14-Tage-Inzidenz, die am Dienstag bei 600,54 lag. (Vortag: 598,19)
Spanienweit betrug die 7-Tage-Inzidenz am Dienstag 253,97 (Vortag: 244,87).
Die 14-Tage-Inzidenz wurde mit 454,22 (Vortag: 435,62) angegeben.
Hintergrund: Das deutsche Robert-Koch Institut (RKI) legt für die Ausweisung von Corona-Risikogebieten eine 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner als Obergrenze fest. Aus diesem Grund sind Mallorca und die Nachbarinseln aus deutscher Sicht als Risikogebiete eingestuft, bei entsprechender Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.
Die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC wiederum empfiehlt bei einem 14-Tage Wert von 60 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern die Einleitung von Maßnahmen. Bei 250 Fällen seien sogar drastische Schritte zu ergreifen.
Das spanische Gesundheitsministerium hatte Anfang Oktober beschlossen, dass in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern strenge Maßnahmen ergriffen werden müssen, wenn die 14-Tage-Inzidenz über 500 Fälle steigt.
Corona-Infektionsrate:
Nach Berechnungen des Wirtschaftskreises "Círculo de Economía de Mallorca" betrug die Infektionsrate am Mittwoch 1,19 (Vortag: 1,17). Die Corona-Ampel steht auf Rot.
Die Infektionsrate ist ein Trendindikator, der die Anzahl der Personen schätzt, die jeweils von einer infizierten Person angesteckt werden. Ist die Infektionsrate größer als 1, breitet sich das Virus in der Region aus. Der Wert dieses Indikators kann von Tag zu Tag stark variieren und reagiert auch empfindlich auf wochenendbedingte Schwankungen.
Die Corona-Ampel wird täglich aus den Daten des balearischen und des spanischen Gesundheitsministeriums berechnet. Sie zeigt in den Farben Rot, Gelb und Grün die Infektionslage auf den Balearen an. Hier gelangen Sie zur Corona-Ampel
Weitere Daten zur Coronalage auf Mallorca und den Nachbarinseln:
Als genesen gelten balearenweit am Mittwoch 543 zusätzliche Personen (Vortag: 663). Davon wurden 41 aus dem Krankenhaus entlassen (Vortag: 65.)
Die Zahl der erfolgten PCR-Tests betrug am Mittwoch 4532 (Vortag: 4833). Seit Beginn der Coronakrise wurden auf den Balearen insgesamt 854.892 PCR-Tests gezählt.
Die Zahl der Patienten, die auf Mallorca mit einer Coronainfektion im Krankenhaus behandelt werden, lag Mittwoch bei 315 (Vortag: 328). Auf den Intensivstationen befinden sich derzeit 101 Patienten (Vortag: 101). Insgesamt 7893 Personen werden in häuslicher Quarantäne versorgt (Vortag: 7849).
In den Seniorenheimen auf den Balearen sieht die Lage wie folgt aus: Insgesamt zählten am Mittwoch 113 Bewohner der Residenzen zu den "aktiven" Coronafällen (Vortag: 110), von ihnen müssen 97 im Krankenhaus behandelt werden (Vortag: 96). Seit Beginn der Pandemie starben auf den Balearen 225 Senioren, die in Altersheimen untergebracht waren, mit einer Coronainfektion.
Unter dem Gesundheitspersonal auf den Inseln gibt es derzeit 223 aktive Fälle (Vortag: 209), 479 Mitarbeiter im Gesundheitssektor (Vortag: 433) stehen unter Beobachtung, da sie engen Kontakt zu Infizierten gehabt haben.
3 Kommentare
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"Covid 19 breitet sich weiter aus weil sich keiner an die Regeln hält" - genau das ist traurig: Die Menschen zerstören Ihre eigene Zukunft - unerklärlich ...
Es ist sau kalt, Winterzeit, Virenzeit. Grippe und Influenza wurden durch umsichtiges Verhalten unter gut Kontrolle gebracht, also. Achso und Covid 19 breitet sich weiter aus weil sich keiner an die Regeln hält...alles klar jetzt habe ich es.
503 Coronatote sind sehr, sehr viel. Die Balearen entwickeln sich in hohem Tempo auf Schwedische Zahlen (97 Tote/ 100.000 Einwohner) zu – sehr bedauerlich! Wann werden die Menschen auf den Balearen endlich A-H-A lernen? 117 auf Intensiv bedeutet, dass bei 200 Betten fast 60 % für die normale Versorgung von Herzinfarkten, Schlaganfällen etc. fehlen. Eine so hohe Belastung könnte noch im Januar 2021 zur TRIAGE führen!