Die Hauptthese, zu der die Ermittler gelangen, lautet, dass jemand, den die 15-Jährige gekannt haben muss, zufällig ihren Weg kreuzte und ihr an jenem Montag die "Alternative" anbot, sie in seinem Auto mitzunehmen.
Die Hypothese des "zufälligen Zusammentreffens" wird durch eine erwiesene Tatsache gestützt: Malén Ortiz hatte nicht vorgehabt, an jener Bushaltestelle auszusteigen, an der sie tatsächlich ausstieg. Sie hatte – sind sich die Ermittler sicher – aufgrund einer Unachtsamkeit ihre Zielhaltestelle verpasst und war erst an der folgenden ausgestiegen, um zu Fuß zurückzulaufen. Aus diesem Grund sei es unmöglich, dass dort ein mutmaßlicher Entführer auf sie gewartet haben könnte.
Woran die Ermittler keinen Zweifel haben, ist, dass Malén Ortiz dann von jemanden aufgelesen wurde, den sie gekannt haben muss. Tatsächlich hatte sich die 15-Jährige auf dem Weg zu ihrem Freund Dani befunden, mit dem sie zum Mittagessen verabredet gewesen war. Sie ging, so die Ermittler, nach dem Ausstieg zu Fuß Richtung Son Ferrer.
Die Guardia Civil geht davon aus, das im Falle einer gewaltsamen Entführung oder eines Kampfes das grüne Skateboard oder der Rucksack der Jugendlichen dort aufgetaucht wären. Malén Ortiz galt für ihr Alter als ein sehr verantwortungsbewusster und reifer Teenager. Die junge Frau wäre niemals in das Fahrzeug eines Fremden eingestiegen.
Aus diesem Grund haben die Fahnder sich bei ihrer Polizeiarbeit vor allem auf die nähere Umgebung der Verschwundenen konzentriert. Gegen zwei ihr relativ nahestehende Personen wurde ermittelt, nachdem festgestellt worden war, dass diese sich bereits in der Vergangenheit Sexualdelikten schuldig gemacht hatten. Es wurden Dutzende von Menschen vernommen, darunter Eltern von Freunden der 15-Jährigen.
Aufgrund von Datenschutzbestimmungen hat die Guardia Civil nach wie vor nicht auf den Facebook-Account von Malén Ortiz zugreifen können. Doch die Beamten gehen ohnehin nicht davon aus, dass der mutmaßliche Entführer über das soziale Netzwerk in Kontakt mit der Jugendlichen getreten war.
Mit regelmäßigen Gedenkveranstaltungen halten
Maléns Ortiz' Mutter und Großmutter die Erinnerung
an den ungelösten Vermisstenfall auf Mallorca wach.
Foto: Michels
1 Kommentar
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Das gemeine bei solchen Geschichten ist die Tatsache, dass die Eltern, Verwandten und Freunde keine Gewissheit haben und somit auch keine Ruhe finden, mit einem Teil Resthoffnung, dass das sehr hübsche Mädel noch lebt. Traurig. Passend zu Allerheiligen.