Palmas Verkaufsstraßen im Zentrum wie die Calle San Miguel oder Calle Unió wirkten ausgestorben und gespenstisch ruhig am gestrigen Vormittag zwischen 11 und 12.30 Uhr. Die Gitter von 1000 Geschäfte waren nach unten gezogen, an den Rolläden hingen Schilder: "Se traspassa", "Geschäft zu übergeben". So könnten die aktuell noch belebten Straßen in naher Zukunft aussehen, befürchten Vertreter des Einzelhandels.
Grund für den Protest, zu dem die Verbände des Einzelhandels Pimeco und Afedeco aufgerufen hatten, sind die von der Stadtregierung geplanten Verkehrsberuhigungen im Stadtzentrum. Dies werde zu Einbußen bei den Verkäufen führen. Grundsätzlich kritisiere man nicht das Konzept der "grüneren Innenstadt", aber man bemangele die Alternativen, die zum Auto angeboten oder geplant würden.
Die Calle Unió ist seit dem 9. Dezember gesperrt, was zu Verkaufseinbrüchen von 40 Prozent geführt habe, so Carolina Domingo, Stellvertretende Präsidentin des Verbandes Pimeco.
Im Gegenzug hatten sich verschiedene Vereinigungen wie "Amics de la Terra", GOB und "Vianants en Lluita" hinter die von der Stadtregierung beschlossenen Verkehrsberuhigungen im Stadtzentrum gestellt.
Tumult gab es währendessen bei einer Plearsitzung im Rathaus. Mehrere Einzelhändler unterbrachen die Sitzung mit den Rufen "Wir wollen ein lebendiges Palma". Ihr Kritikpunkt: Sie seien nicht in die Pläne der Verkehrsberuhigung integriert worden. Ihre Meinung werde nicht gehört.
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Der Staat hat durch die Begünstigung der Verlagerung des Konsum in die Einkaufszentren vor der Stadt das Einzelhändler-Sterben begründet. Nun ist er gefordert, das Einkaufen ohne Auto für die Verbraucher wieder attraktiver zu machen. Letztlich bedarf es einer Kfz-Abgabe, mit der dezentraler Einzelhandel subventioniert wird.